Information als Menschenrecht begreifen

Barbara Lison, IFLA-Präsidentin und Direktorin der Stadtbibliothek Bremen, äußert sich in einem Artikel in der Zeitung Politik & Kultur des Deutschen Kulturrates über das Recht auf Information als Menschenrecht. Sie stützt sich dabei auf die UN-Menschenrechtscharta von 1948, die im Artikel 19 das Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit festlegt. Bibliotheken bezögen sich bei Ihrer Arbeit auf dieses Grundrecht und setzten sich ebenso wie die nationalen und internationalen Bibliotheksverbünde dafür ein. Schwerpunktthema der Ausgabe 09/2021 von Politik & Kultur ist Inklusion. In diesem Sinne stünden die Bibliotheken auch für Chancengleichheit und Inklusion von Menschen mit speziellen Bedarfen, so Lison. Dies stehe auch bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Biblioteken ganz oben auf der Agenda.

Lison, Barbara: Das Recht auf Information ist ein Menschenrecht : Inklusion in Bibliotheken. In: Politik & Kultur, Ausgabe 09/2021, S. 36 (zur Onlineversion der Ausgabe)

(c) Lars Kaempf

(c) Lars Kaempf

Information ohne Diskriminierung: IFLA-Erklärung zu ungarischen Gesetzen über LGBTQ+-Inhalte

Die IFLA hat die jüngsten legislativen Entwicklungen in Ungarn aufmerksam verfolgt, insbesondere die im Juni verabschiedeten Auflagen, die die Darstellung von Homosexualität oder Geschlechtsumwandlung in Kinderbüchern verbieten.

Lesen Sie hierzu die Stellungnahme der IFLA, die sich auf das IFLA-UNESCO Library Manifesto sowie die Publikations- und Meinungsfreiheit stützt.

Mitmachen bei Umfrage zu „Intellectual Freedom“ bis 31. Januar

In diesem Jahr gibt es das IFLA-Statement on Libraries and Intellectual Freedom, die  IFLA-Erklärung zum Thema Bibliotheken und geistige Freiheit,  seit 21 Jahren. Sie ist ein zentraler, in 33 Sprachen übersetzter Bezugspunkt für einen Großteil der IFLA-Arbeit im Bereich des freien Zugangs zu Informationen und der freien Meinungsäußerung.

Diese wichtigen Grundwerte des Bibliothekswesens müssen in einer sich sich ständig verändernden Umgebung im Auge behalten werden. Dramatische Veränderungen im Informations-Ökosystem, veränderte Berufspraktiken und neue Herausforderungen führen dazu, dass Bibliotheken neue Wege und Lösungen finden, um die geistige Freiheit weiterhin zu verteidigen und zu fördern.

Die IFLA hat anlässlich des Tages der Menschenrechte eine Umfrage gestartet, um globale Sichtweisen zu den Entwicklungen der geistigen Freiheit in den letzten Jahren und deren Auswirkungen auf Bibliotheken einzuholen – auch vor dem Hintergrund, die Erklärung zu überarbeiten.

Das IFLA Advisory Committee on Freedom of Access to Information and Freedom of Expression bittet bis zum 31. Januar um Beiträge von Bibliotheken, Bibliotheksverbänden und Bibliotheksmitarbeitenden weltweit.

Hier geht es zu weiteren Informationen und zur Umfrage

IFLA ruft zur Mitunterzeichnung gegen digitale Kluft und für digitale Inklusion auf

Die IFLA unterstützt aktuell Forderungen an die Politik für einen stärkeren Breitband-Ausbau und -Internetanschluss für Bibliotheken. Gerade die Pandemie hat Lücken in diesem Bereich offenbart, Millionen Menschen haben keinen technischen Zugang zu Informationen und Weiterbildungsangeboten oder sind von der digitalen Teilhabe ausgeschlossen.

Aus diesen Gründen hat die IFLA zusammen mit der Initiative Partnership for Public Access den Aufruf Libraries in Response: Every Community Connected unterzeichnet. Die wesentlichen Forderungen an die Politik behinhalten Internetverbindungen für jede Gemeinde,  die Schulen anzuschließen, lokale Bibliotheken als Partner einzubinden in Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele, Gewährleistung einer angemessenen Personalausstattung, Zugang zu Geräten für Bibliotheken und Fortbildungsangebote für die Teilhabe am Internetzugang.

Aufruf zur Mitzeichnung einer Selbstverpflichtung für die digitale Inklusion

Die IFLA hat einen zusätzlichen eigenen Aufruf, den Library Pledge for Digital Inclusion, gestartet. Jede Bibliothek, Verband und auch Einzelperson kann jetzt ihr Engagement und Selbstverpflichtung zur Förderung der digitalen Inklusion mit einer Unterschrift öffentlich unterstützen – auch im Hinblick auf das Internet Governance Forum Anfang November, s.a. Liste der bisherigen Einrichtungen und Kolleg*innen, die schon unterzeichnet haben.

Mit der Unterzeichnung gibt man sein Versprechen, sich für den Ausbau der Internetverbindungen in den Gemeinden einzusetzen, als Bibliothek öffentlicher Ort mit offenem Internetzugang zu sein, Teilhabe durch die Nutzung digitaler Dienste zu ermöglichen, digitale Fertigkeiten zu vermitteln, kurz Anschluss an die digitale Welt für die Communities und ihre Einwohner*innen verstärkt zu fördern.

Hier kann man den „Library Pledge of Digital Inclusion“ mitzeichnen

Kein Platz für Rassismus in einer Gesellschaft, die Bibliotheken mitgestalten

„Racism Has No Place in the Society Libraries are Working to Build“, lautet die Überschrift eines aktuellen Statements der IFLA-Präsidentin Christine Mackenzie und des Generalsekretärs Gerald Leitner. Als Reaktion auf den Tod von George Floyd verurteilt die IFLA alle Formen des Rassismus und wertet diese als Verstoß gegen die Menschenrechte und die Werte des Berufsstandes.

In der Erklärung heißt es weiter, Bibliotheken seien Institutionen mit dem Auftrag, das Leben der Einzelpersonen und Gemeinschaften, denen sie dienen, zu verbessern. Sie täten dies nicht nur durch die Ablehnung von Diskriminierung, sondern auch durch die aktive Förderung der Inklusion, indem sie allen eine sinnvolle Möglichkeit gäben, ihre Rechte auf Information, Kultur, Information und Wissenschaft zu verwirklichen. Rassendiskriminierung und rassenbedingte Gewalt – zuletzt im Fall von George Floyd, aber auch weltweit – haben in der Gesellschaft, die Bibliotheken mitgestalten, keinen Platz.

Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der American Library Association und anderenorts steht die IFLA daher in Solidarität mit denjenigen, die rassistischer Diskriminierung ausgesetzt sind. Dabei will man sich auch weiterhin für die Förderung von Bibliotheks- und Informationsdiensten einsetzen, um eine bessere Gesellschaft zu verwirklichen.

Hier geht es zum Statement vom 5. Juni 2020

IFLA-Umfrage zu Bibliotheksservices für Geflüchtete

Die IFLA-Sektion Library Services to People with Special Needs hat in Zuammenarbeit mit dem Goethe-Institut eine Umfrage gestartet zum Thema Geflüchtete, Migrant*innen und Asylsuchende. Ziel dieser Umfrage ist es, Beispiele für Dienstleistungen zu sammeln, die Bibliotheken heute weltweit an diese Zielgruppe erbringen, wie sie entwickelt werden, welche Resonanz es unter Mitarbeiter*innen gibt und welche kooperativen Allianzen eingegangen wurden, um diese besonderen Dienstleistungen zu erbringen.

Eine Teilnahme an der Umfrage kann noch bis zum 22. Dezember 2019 erfolgen.

Die Umfrage dauert ca. 15 Minuten und ist in englischer Sprache. Antworten sind in deutsch oder jeder anderen Sprache möglich.

 

Bibliotheken für Menschenrechte: 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Am 10.Dezember 2018 jährt sich der Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum 70. Mal. Der internationale Bibliotheksverband IFLA stellt sowohl die Bedeutung dieser Menschenrechts-Charta  für Bibliotheken heraus als auch die Beiträge, die

Libraries for Human Rights

Bibliotheken für die Umsetzung der Erklärung leisten. Auf dem Blog Policy and Advocacy stellt IFLA einzelne Artikel der Erklärung heraus, zu denen Bibliotheken Besonderes leisten. Beiträge von Bibliotheken, wie sie auf diesen wichtigen Gedenktag hinweisen, sammelt die IFLA. Sie stellt auch Hintergrundinformation und ein Poster zum Ausdruck zur Verfügung.

Umfrage zu Bibliotheksangeboten für Gehörlose und Taubblinde

Die IFLA-Sektion für Bibliotheksangebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen (LSN) erstellt derzeit Richtlinien zu Bibliotheksangeboten für Gehörlose und taubblinde Menschen. Sie sucht Beispiele von erfolgreichen Bibliotheksangeboten und bittet um Rückmeldung zu einer Umfrage bis zum 31.März 2018.

Interview über die Mitarbeit in der IFLA-Sektion ‚Bibliotheksangebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen‘

Bereits seit 2013 ist Anne Sieberns, Leiterin der Bibliothek des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin in der IFLA-Sektion ‚Bibliotheksangebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen‘  als gewähltes Mitglied im Ständigen Ausschuss aktiv. Im Jahresbericht 2016 ihres Instituts gibt sie über ihre internationale Mitarbeit und ihre Erfahrungen bei der IFLA Auskunft. „Menschenrechte spielen in der internationalen Bibliotheksarbeit eine wichtige Rolle„, lautet der Titel des Interviews auf den Seiten 52f des Jahresberichts.  Und sie stellt dar, was das internationale Engagement auch für die eigene Arbeit und Institution bringt.

Wie Bibliotheken die Menschenrechte Realität werden lassen können – ein neuer Blog Speak Up!

In einem Jahr, am 10.12.2018, jährt sich die Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum 70. Mal. Die Ziele dieser Menschenrechts-Charta, aufgrund der Erfahrungen des 2. Weltkriegs vereinbart, sind noch nicht erfüllt. Bibliotheken können hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten! Mit dem Blog SpeakUp! hat das Committee on Free Access to Information and Freedom of Expression (FAIFE)  des internationalen Bibliotheksverbandes IFLA ein neues Forum für den Austausch geschaffen. In dem Blog soll diskutiert werden, wie die Menschenrechte durch Bibliotheken unterstützt werden können und gleichzeitig wie die Menschenrechte von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung von Bibliotheksangeboten sind. Beiträge, wie zur Realisierung der Menschenrechte durch Bibliotheken beigetragen werden kann, sind herzlich willkommen.