Internationale Fernleihe in der Pandemie: IFLA rollt neues Tool aus

RSCVD heißt die Plattform und hinter der Abkürzung verbirgt sich „Resource Sharing during COVID-19“. Die IFLA ermöglicht über eine Inter-Library-Loan-Plattform öffentlich finanzierten Bibliotheken, die am internationalen Leihverkehr teilnehmen, sich gegenseitig mit Informationsquellen und Materialien zu versorgen. Vor allem Open-Access-Quellen, Artikel und Buchkapitel können geordert werden. Es dürfen nur Institutionen, keine Einzelpersonen diesen Service nutzen, was entsprechend vor Erfüllung der Anfrage geprüft wird. Dieser Service ist ein Pilotprojekt und wird bis zum 31. August getestet.

Die Initiative ging vom IFLA Document Delivery and Resource Sharing (DDRS) Standing Committee aus. Der Ständige Ausschuss der IFLA für Dokumentlieferung und gemeinsame Nutzung von Ressourcen (DDRS) möchte internationaler Aktivitäten zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen während der Zeit von COVID-19 besser unterstützen.

Bedingungen der Nutzung und Teilnahme kann man auf einer FAQ-Seite finden.

Zugang zu RSCVD gibt es hier.

Weitere Informationen

IFLA: offener Brief an WIPO in Sachen COVID-19 und Urheberrecht

Angesichts der dringenden Notwendigkeit, die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen, muss unbedingt dafür gesorgt werden, dass die Gesetze und Praktiken im Bereich des Urheberrechts den Zugang zu relevanten Informationen nicht blockieren. Die IFLA hat in Zusammenarbeit mit ihren Partnern einen offenen Brief an den Generaldirektor der WIPO verfasst, um diesen Punkt zu unterstreichen und zum Handeln aufzurufen. Bisher haben über 312 Organisationen und Einzelpersonen diesen offenen Brief unterzeichnet.

Darin heißt es, dass die derzeit aufgrund der Pandemie geschlossenen Bibliotheken und Kultureinrichtungen weiterhin in der Lage sein müssen, den Zugang zur Unterstützung von Forschung, Bildung und den Zugang zur Kultur zu ermöglichen, um der Verbreitung von COVID-19 entgegenzuwirken. Die Gesetze und Rechtsprechungen im Bereich des Urheberrechts lassen dies jedoch nicht unbedingt zu. Zwar hat es viele positive Initiativen von Verlegern gegeben – oft als Reaktion auf Anfragen von Bibliotheken -, doch decken diese nicht alle Bedürfnisse oder Bedarfsfälle ab.

Der Appell betont die Notwendigkeit, dass die Mitgliedstaaten die bestehenden Flexibilitäten nutzen, um die Nutzung von Werken im öffentlichen Interesse zu erleichtern, dass die Rechteinhaber die erforderlichen Genehmigungen für die Nutzung erteilen und dass Schritte unternommen werden müssen, um die Forschung und Entwicklung zu unterstützen.

Der Brief kann von interessierten Organisationen und Einzelpersonen noch unterzeichnet werden.

Quelle / weitere Informationen

 

COVID-19 und die globale Bibliothekswelt: Statement des IFLA-Generalsekretärs

Bibliotheken weltweit sind von der Verbreitung der Coronavirusepidemie (COVID-19) betroffen. Viele mussten ihre Services vorübergehend einstellen oder auf ein Minimum reduzieren, um dazu beizutragen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Es werden Entscheidungen darüber getroffen, wie der Zugang zu Informationen am besten gewährleistet werden kann, ohne die Sicherheit der Bibliotheksbenutzer und des Personals zu gefährden.

Auf der Internetseite „COVID-19 and the Global Library Field“ wird die aktuelle Krisensituation dargestellt und nachvollziehbar, wie unterschiedlich sich die Restriktionen von Land zu Land auswirken. Sollten nationale Verbände oder Nationalbibliotheken über eine wichtige Informationsquelle verfügen, die für andere hilfreich sein könnte, kann diese über updates@ifla.org geteilt und und auf der Seite eingepflegt werden. Daneben gibt es die Häufig gestellte Fragen und Antworten auf der FAQ-Webseite zu Bibliotheken und Corona.

Zunehmend müssen sich die Bibliotheksmitarbeitenden in verschiedenen Ländern auf große Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit und anderer Aktivitäten einstellen. „Im Namen der IFLA wünschen wir denjenigen, die mit den aktuellen Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen zurechtkommen müssen, alles Gute“, so Gerald Leitner, Generalsekretär der IFLA in einem Statement vom 23. März. Ermutigend sei, dass sich Bibliotheken in aller Welt mobilisierten, um verlässliche Informationen über das Coronavirus zur Verfügung zu stellen, mit Gesundheitsbehörden zusammenarbeiten und den Service digital aufrecht zu erhalten.

 

 

IFLA-Weltkongress und COVID-19

Viele fragen sich derzeit, welche Veranstaltungen angesichts der aktuellen Lage zu Coronavirusepidemie überhaupt noch stattfinden und wie man mit der ungewissen Situation umgehen soll. So auch die IFLA und die Organisatoren des Weltkongresses WLIC in Dublin im August. Auf der Konferenzwebseite findet sich folgendes Statement:

“IFLA is very confident that we will have an outstanding and vibrant WLIC in Dublin. Nevertheless, IFLA is monitoring the situation with the COVID-19 (coronavirus) and the recommendations regarding events and travel provided by the World Health Organisation (WHO).
For the IFLA Congress 2020 in Dublin, we will rely on information provided by WHO, Health Security Reports issued by the European Commission, and information from the Department of Health of the Irish Government. At this stage, IFLA is of course continuing with preparations for the conference and will communicate on any changes that may arise.”

Für die oft von institutionellen Gastgebern veranstalteten Satellite-Meetings hat die IFLA bisher noch keine Meldung erhalten, dass Konferenzen bereits abgesagt wurden. Auch hier wartet man die örtliche Situation ab. Wenn diese Satellitentreffen nicht stattfinden sollten, liegt die Verantwortung für die Ausgaben bei den gastgebenden Organisationen. Da Satellitensitzungen nicht als Teil des Kongresses (im Hinblick auf die Registrierung usw.) vorgesehen sind, handelt es sich um fakultative Veranstaltungen, und die einzelnen Teilnehmer sind für ihr eigenes Risiko und ihre eigenen Kosten verantwortlich.

Für die anstehenden Mid-Term-Meetings empfiehlt die IFLA folgendes Vorgehen:

– Hinweise der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Reiseinformationen des Gastgeberlandes und der eigenen Regierung zu beachten,
– Kontakt mit Ihren Gastgebern oder Organisatoren aufnehmen und sich über die Situation im jeweiligen Land informieren,
– Befragen Sie Ihre eigenen Mitglieder des Ständigen Ausschusses und diejenigen, die angegeben haben, dass sie teilnehmen werden,
– Treffen Sie eine sorgfältige Entscheidung, ob Sie weitermachen oder nicht,
– Erkunden Sie Alternativen wie Telefonkonferenzen (bspw. Zoom).

Derzeit ist die Geschäftsstelle in Den Haag zunächst bis 31. März geschlossen worden und die Mitarbeiter arbeiten vom Homeoffice, lesen Sie hierzu ein Statement von Gerald Leitner, dem IFLA-Generalsekretär.

Die IFLA hat auch eine Webseite mit FAQs zu COVID-19 angelegt. Hier wird unter anderem empfohlen, seine Reise flexible zu planen und beispielsweise stornierbare Flüge und Reservierungen vorzunehmen.

Elektronenmikroskopische Aufnahme von SARS-CoV-2 (eingefärbt). Quelle: Robert Koch-Institut

IFLA Journal Vol. 45 (2019) Nr. 4 (Dezember) ist online

CONTENTS von Heft 4 in englischer Sprache:

Editorial

Can journals overcome bias and make the peer review process more inclusive?
Steven W. Witt

Articles

Predatory publishing and the Ghana experience: A call to action for information professionals
Kodjo Atiso, Jenna Kammer and Jenny Bossaller

An examination of IFLA and Data Science Association ethical codes
Cheryl Trepanier, Ali Shiri and Toni Same

The literate environment in Kenya: Re-conceptualizing the value of text
Brooke M. Shanno

Knowledge management practice in South Asian higher education institutions
Saima Kanwal, Miguel Baptista Nunes and Muhammad Ar

Entrepreneurial opportunities: A roadmap for diversifying financial sources in libraries, Tanzania
Julither Edward Mayombya, Kelefa Mwantimwa and Esther Ndenje-Sichalwe

Barriers to ideal transfer of climate change information in developing nations
Brady Lund

School librarians in Sweden: A case study in change
Lesley S. J. Farme

Abstracts  (in IFLA’s seven official languages)

Zugriff auf ältere Hefte: www.ifla.org/publications/ifla-journal

IFLA Ehrenmitgliedschaft 2020 – Ausschreibung bis 28. Februar 2020

Die Ausschreibung für die Verleihung der IFLA-Ehrenmitgliedschaft läuft bis Ende Februar 2020. Die Auszeichnung wird an Persönlichkeiten verliehen, die einen herausragenden Beitrag zur Arbeit der IFLA geleistet haben oder die sich um das internationale Bibliothekswesen verdient gemacht haben.

Honorary Fellow ist die höchste Auszeichnung der IFLA. Sie wird nicht zwangsläufig jährlich verliehen. Eine Nominierung zum Honorary Fellow muss von mindestens drei Nominierten unterstützt werden, die aktuelle IFLA-Mitglieder sind. Die Verleihung des Ehrentitels wird auf der WLIC 2020 in Dublin bekannt gegeben.

Es wurden bereits mehrere Auszeichnungen nach Deutschland vergeben. Darunter an Prof. Dr. Claudia Lux, 2010, Klaus G. Saur, 2009, Prof. Dr. Günther Pflug, 1981 († 2008) und
Joachim Wieder, 1977 († 1992).

Nähere Informationen finden Sie auf der IFLA-Webseite.

ILFA WLIC 2020 in Dublin: die Vorbereitungen beginnen

Der 86. IFLA-Weltkongress in Dublin wird vom 15.-21. August 2020 stattfinden. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Wer regelmäßig informiert werden möchte, kann jetzt schon den Newsletter abonnieren. Die aktuelle Ausgabe vom November ruft zur Einreichung von Beiträgen und Postern auf, um spannende Projekte mit der Fachöffentlichkeit zu diskutieren. Man erfährt wissenswertes zum Austragungsort Dublin, zum Tagungsprogramm und wie sich das Irish National Committee vorbereitet. Bereits jetzt ist eine Registrierung zum Frühbucherrabatt bis einschließlich 15. Mai 2020 möglich. Auch gibt es wieder einen Call for Volunteers. Aktive Freiwillige werden für die Mithilfe an den Kongresstagen vor Ort gesucht, inklusive einer kostenlosen Teilnahme an der Konferenz. Förderungen über BI-International wird es auch wieder geben.

 

Editor für das IFLA-Journal gesucht – Ausschreibung läuft bis zum 30. Mai 2019

IFLA Journal ist eine internationale Zeitschrift, die Peer-Review-Artikel über Bibliotheken und den Zugang zu Informationen über Bibliotheken veröffentlicht sowie Forschungsarbeiten, Fallstudien und Aufsätze, die das breite Spektrum des Berufsstandes international widerspiegeln. Sie wird viermal jährlich von SAGE herausgegeben. Der Herausgeber / die Herausgeberin wird auf der Grundlage eines Fünfjahresvertrages für ca. 40 Stunden pro Monat ernannt. Ausschreibungstext hier.IFLA Journal
Rückfragen und Bewerbungen bitte an Helen Mandl, Deputy Secretary General IFLA: professionalsupport@ifla.org.