UNESCO startet Umfrage zu Fortschritten bei der Erhaltung des kulturellen Erbes

Die UNESCO hatte 2015 Empfehlung über die Bewahrung des kulturellen Erbes und den Zugang zu diesem, auch in digitaler Form, veröffentlicht. Bisher stellt aber die Umsetzung dieser Empfehlung eine Herausforderung für viele Länder und Institutionen dar. Die IFLA unterstützt nun Bemühungen, diese Herausforderungen besser zu verstehen und die Bewahrung des Erbes in Form von Ideen, Schriften, Bildern und Erfindungen voran zu bringen.

Um die empfohlenen Schritte zum Schutz unseres dokumentarischen Erbes umzusetzen, ist es entscheidend, dass Regierungen und Gedächtnisinstitutionen (Archive, Bibliotheken, Museen und andere Bildungs-, Kultur- und Forschungsorganisationen) zusammenarbeiten. Die Institutionen müssen das Fachwissen, die Forschung und die Beratung zur Verfügung stellen, um bei der Festlegung von Auswahl-, Sammlungs- und Erhaltungspolitiken zu helfen, während die Regierungen durch Gesetze, Politik und Finanzierung handeln müssen.

Die UNESCO hat zu diesem Zweck eine Umfrage in Form einer Checkliste zusammengestellt, die die Empfehlung von 2015 Zeile für Zeile aufgliedert und dabei helfen kann, Bereiche zu kartieren, in denen die Regierung und die Institutionen des eigenen Landes beträchtliche Fortschritte gemacht haben und in denen noch Arbeit erforderlich ist.

Diese Checkliste soll nicht zu einem Vergleich zwischen den Ländern führen. Die Ergebnisse werden nicht öffentlich bekannt gegeben.  Sie wurde erstellt, um den Mitgliedern zu helfen, die unterschiedlichen Politiken und Praktiken ihrer Regierungen und Institutionen zu bewerten und erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.

Hier geht es zur Umfrage zur UNESCO 2015 Recommendation Checklist.

Nähere Informationen hierzu auch direkt bei der IFLA.

 

Statement der IFLA und ICA zu Datenschutz und Archivierung

Eine aktuelles Statement der  IFLA und des ICA (International Council of Archives) gibt Empfehlungen zum Schutz personenbezogener Daten bei der Verwaltung von Archivbeständen. Grundsätzlich wird begrüßt, dass weltweit derzeit Datenschutzgesetze dahingehend verschärft werden, Kontrolle und Auskunft über personenbezogene Daten zu erhalten, was unter Umständen bedeuten kann, die Löschung gespeicherter personenbezogener Daten zu erwirken, heißt es im Statement.

Diese Rechte sollten jedoch nicht so weit gehen, dass Archivbestände womöglich gelöscht werden müssten, wodurch die historische Aufzeichnung unvollständig wird und künftigen Generationen der Zugang zu Informationen verwehrt wird, auch wenn Datenschutzaspekte respektiert werden müssen. Das Statement betont, die Expertise der in Archiven tätigen Fachleute hinzuzuziehen. IFLA und ICA verweisen auf bereits bestehende ethische Standards in diesen Fragen und das Statement gibt Empfehlungen im Umgang mit personenbezogenen Daten in Archiven.

Weitere Informationen

IFLA-Satellite-Meeting 12.-13.08 in Oxford, UK: Einfluss von Bibliotheken auf „Reading Journeys“ von Kindern und Erwachsene

Gleich vier Sektionen der IFLA organisieren im August in Oxford, UK, vor der Weltkonferenz in Dublin, eine Satellitenkonferenz zum Thema „Reading Journeys: exploring the journeys into and through reading for children and adults“. Die Organisatoren wollen untersuchen, welchen Einfluss Bibliotheken auf die Leseentwicklungen und -erlebnisse ausüben. Das Thema wird in Zusammenhang gestellt mit Aspekten der Leseförderung, Erziehung, der Entstehung von Lesecommunities, Lesen im Digitalen Raum, Lesen und soziale Gerechtigkeit, Lesewerbung und -förderung über Social Media, Entwicklung zum Lesen geeigneter Räumlichkeiten und Plätze.

Beteiligt an der Organisation sind die IFLA-Sektionen „Literacy and Reading“, „Libraries for Children and Adults“, „Metropolitan Libraries“, „Public Libraries“.

Weitere Informationen und Anmeldung

Die besonderen Bedürfnisse von Gefängnisbibliotheken: Interview mit Lisa Krolak zum Leitfaden der IFLA und UNESCO

Zweifellos gehören Gefängnisse zu den schwierigsten Umgebungen, in denen Bibliotheken Services für Nutzer in besonderen Lebensumständen anbieten. Doch können Sie unterstützend wirken und Einfluss auf die Insassen ausüben, neue Fähigkeiten zu entwickeln und sich auf das Leben nach der Haftstrafe vorzubereiten.

Auf den Webseiten der IFLA.org gibt es ein Interview mit Lisa Krolak, die Chefbibliothekarin des UNESCO-Instituts für lebenslanges Lernen in Deutschland. Sie Mitglied für die Amtszeit 2019-2023 der IFLA-Arbeitgruppe Gefängnisbibliotheken der Sektion Bibliotheksdienste für Menschen mit besonderen Bedürfnissen (Libraries to People with Special Needs Section). Dort sagt sie, dass es nicht die Regel ist, dass Gefängnisbibliotheken von Fachleuten geleitet werden, die eine spezielle Ausbildung für diesen Bereich haben, sondern oft von Ehrenamtlichen.

Lisa Krolak ist auch die Autorin des Leitfadens „Books beyond Bars: The transformative potential of prison libraries“, das auf der WLIC 2019 in Athen vorgestellt wurde und gemeinsam von der IFLA und UNESCO veröffentlicht wurde. Es enthält ein Vorwort von Barbara Lison, Vizepräsidentin der IFLA. Sie betont darin, dass diese Publikation, die vor allem globale Erfahrungen über den Zustand von Gefängnisbibliotheken darstellt, natürlich in erster Linie für Bibliothekar*innen interessant ist. Aber – und das ist vielleicht noch wichtiger – sie sollte auch für politische Entscheidungsträger und Leiter von Gefängnisverwaltungen und Experten für Rehabilitation von Interesse sein.

Bis 15. März: Call for Papers für „Music in the Library World“ auf der ILFA-Konferenz in Dublin

Drückt sich der Raum für Kreativität, den Bibliotheken ihren Nutzern bieten, auch musikalisch aus oder assoziiert man damit einen bestimmten „Sound of Silence“, eine „Book Shelf Percussion“ oder den „Rainy Sound of Rustly Paper“? Spannende Frage…

Die Interessensgruppe für den Nachwuchs, Audiovisuelle Medien und mit Unterstützung der International Association of Music Libaries (IAML) veranstalten eine 2-stündige Session auf dem Kongress in Dublin zum Thema „Musik in der Bibliothekswelt“. Bis zum 15.03. kann man Beiträge einreichen.

Darüber hinaus wird ein Wettbewerb, der NPSIG Music Competition, veranstaltet, zu dem man 5-minütige Videobeiträge einreichen kann, die das Thema Musik in der Bibliothek hörbar und erlebbar veranschaulichen. Gerne auch mit eigenen Kompositionen oder selbst vorgetragen. Die Bedingungen zur Teilnahme sind hier zusammengefasst.

Weitere Informationen zum CfP für die Bibliotheksmusiken findet sich hier.

UN hebt Bedeutung der Bibliotheken als grundlegenden kulturellen Service hervor

Auf dem 10. Meeting des World Urban Forum Anfang Februar in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) wurden die Bedeutungen von Kultur und nachhaltigen Innovationen für die urbane Entwicklung von Städten mit 13.000 Teilnehmenden aus aller Welt diskutiert, an dem Vertreter der IFLA erstmalig zusammen mit Vertretern von Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen und der Zivilgesellschaft teilnahmen. Die UN hob in ihrer Abschlusserklärung dabei die Bedeutung von Bibliotheken als grundlegenden kulturellen Service hervor.

Meldung der IFLA zum World Urban Forum.

Die IFLA schlussfolgert aus diesem Treffen, dass Bibliotheken durchaus mit lokalen Initiativen eine globale Wirkung entfalten können, die sich auf die kulturelle Vielfalt und Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele auswirkt, indem sie nach SDG 1.4 Zugang zu einer grundlegenden Versorgung mit Kulturgütern und zur Albhabetisierung und Informationskompetenz beiträgt. Die IFLA sieht dies als Chance für Bibliotheken, auf ihre Bedeutung auch in der National- und Lokalpolitik hinzuweisen. Auch ein aktueller Report der Weltbank kommt zu diesem Schluss und zeigt Wege, öffentliche Räume erfolgreich zu finanzieren und zu managen.

Fazit der IFLA zum World Urban Forum.

 

Irish Libraries: remarkable places worth to visit – Anregungen für einen Besuch während der IFLA-WLIC 2020

Die Irish Times würdigte in einem küzlich veröffentlichten Artikel die Leistungen ihrer öffentlichen Bibliotheken. Anlass für den ausführlichen Beitrag war eine Leserumfrage, ob Bibliotheken heutzutage noch Bedeutung hätten oder längst zu einer altmodischen Einrichtung geworden seien. Viele teils über die Frage empörte Reaktionen der Leser, die offensichtlich rege Nutzer sind, bestätigten das Gegenteil.

Der Artikel könnte eine Inspiration sein, während des IFLA -Weltkongresses in Dublin im August auf Entdeckungstour zu gehen. Anregungen finden sich auch im Biblioheksportal unter „Bibliotheken weltweit“ und dem Länderbericht zu Irland.

Hier geht es zum Artikel der Irish Times vom 24.02.2020 „Irish Libraries: remarkable places we should cherish“.

Beitrag dazu im Bibliotheksportal.

Mit „Welt-Öffner“ Internationalisierung voranbringen: dbv ist beim Projekt der BKJ dabei

Der dbv nimmt als Mitglied am Projekt „Initiative Welt-Öffner“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) teil. Der Dachverband für Kulturelle Bildung in Deutschland möchte den Teilnehmenden ermöglichen, im Lauf von zwei Jahren und durch ein Coaching-Programm die Internationalisierung der Verbandsstrukturen mit Hilfe von Analysen, Zieldefinitionen, Strategieentwicklungen und Umsetzung von geplanten Schritten unterstützen. Für den dbv ist Hella Klauser (Kompetenznetzwerk Bibliotheken, Internationale Kooperationen) dabei.

Um die internationale Dimension in der Kulturellen Bildung nachhaltig und langfristig zu stärken, unterstützt die BKJ 15 Mitglieder auf ihrem individuellen Weg zur einer „Internationalisierung“ der eigenen Organisation. Gefördert wird das Projekt von der Robert-Bosch-Stiftung.

Quelle / weitere Informationen auf dem Bibliotheksportal.

Link zur Initiative Welt-Öffner.

 

Welthauptstadt des Buches 2022 gesucht

Der Aufruf zur Einreichung von Kandidaten für die Weltbuchhauptstadt 2022 ist offiziell eröffnet. Interessierte Städte und Gemeinden haben bis zum 25. Juni 2020 Zeit, um ihre Kandidatur als UNESCO-Welthauptstadt des Buches 2020 einzureichen.

Traditionell sind Bibliotheken in den „Weltbuchhauptstädten“ wichtige Akteure, die als Fenster zur Programmgestaltung und als Veranstaltungsort für Aktivitäten fungieren. Das Programm kann insgesamt verdeutlichen, wie Autoren, Verleger, Bibliotheken und andere aus diesem Sektor erfolgreich zusammenarbeiten.

Die IFLA selbst ist Mitglied des beratenden Ausschusses, der bei der Auswahl der Titelträger mitwirkt. Die endgültige Entscheidung wird die UNESCO treffen.

Der Wettbewerb steht allen offen, mit Ausnahme Europa, da die europäische Stadt Tiflis (Georgien) für den Titel von 2021 bis 2022 ausgewählt wurde. Ebenso sind Städte aus Malaysia, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Republik Korea, Nigeria oder Thailand nicht teilnahmeberechtigt, da Städte aus diesen Ländern in den letzten zehn Jahren erfolgreich nominiert wurden. Bereits 21 Städte hatten den Titel jeweils für ein Jahr erhalten. Darunter Breslau, Athen, Kuala Lumpur.

UNESCO-Webseite zur Ausschreibung

Weitere Informationen

 

IFLA verstärkt Partnerschaft mit der UNESCO

Im Dezember hat eine Delegation der IFLA am der 40. Generalkonferenz der UNESCO , die vom 12.-27. November in Paris stattfand, als NGO-Partner teilgenommen, um die Interessen der Bibliotheken zu vertreten und neue Kontakte mit anwesenden Vertretern nationaler Kommissionen zu knüpfen.

Folgende, für Bibliotheken relevante, Punkte wurden auf der Generalkonferenz diskutiert:

  • Die UNESCO möchte die Zusammenarbeit mit Partnerschaften und internationalen Expertisen verstärken, um die Verbindung von lokalen zu globalen Strukturen zu verbessern und die Bedürfnisse der Regionen stärker in den Blick zu nehmen.
  • Die Wichtigkeit bisher erreichter Ziele bei Standardisierungen wurden betont und Bibliotheken können sich hier entsprechend einbringen.
  • Die UNESCO will die Informationskompetenz von Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen von Museen und kulturellen Einrichtungen, Journalist*innen und andere Berufsgruppen fördern, die mit fundierten Informationen und Daten arbeiten. Bibliotheksmitarbeiter*innen können hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Darüber hinaus will die UNESCO die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angehen. Dazu sind Haupthandlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung definiert worden:

  • Das innovative Potenzial von Kultur und Kreativität zur Bekämpfung der Armut nutzen,
  • Hindernisse für den Zugang zu Informationen für Frauen, behinderte, diverse und benachteiligte Bevölkerungsgruppen beseitigen.
  • Diversität und sozialen Zusammenhalt fördern,
  • Ziele der Agenda 2030 umsetzen und dem Klimawandel entgegenwirken, vor allem auch für den afrikanischen Kontinent,
  • Geschlechtergerechtigkeit fördern,
  • junge Menschen als Hauptakteure einbeziehen.

Was kann die IFLA, was können die Bibliotheken tun, um die Ziele der UNESCO zu unterstützen? Über die nationalen UNESCO-Kommissionen kann Kontakt aufgenommen und eine Zusammenarbeit konkret angeboten werden.

Quelle / weitere Informationen auf der Webseite der IFLA.org

Link zur deutschen UNESCO-Kommission.