Daten und Fakten für die Lobbyarbeit

Anlässlich des Weltstatistiktags organisierte die IFLA ein Onlineseminar, auf dem verschiedenen (IFLA-)Ressourcen und Hilfsmittel sowie praktische Tipps vorgestellt wurden, die Bibliotheken sowohl beim Verständnis ihres Kontexts als auch bei der Interessenvertretung unterstützen können. Dazu gehören Präsentationen über den Content der „Library Map of the World and Development and Access to Information“ (DA2I) Länderanalysen sowie die DA2I-Dashboards, die von der Gruppe für Technologie und sozialen Wandel an der iSchool der University of Washington erstellt wurden. Außerdem wird erörtert, welche Analysen auf der Grundlage dieser Informationen möglich sind und wie sie in das Engagement bei eigenen nationalen Bestandsaufnahmen einfließen können.

Data of the Development of Libraries, IFLA-Webinar vom 20. Oktober 2020, Dauer 1h (youtube).
Zur Webinaraufzeichnung geht es hier.

IFLA ruft zur Mitunterzeichnung gegen digitale Kluft und für digitale Inklusion auf

Die IFLA unterstützt aktuell Forderungen an die Politik für einen stärkeren Breitband-Ausbau und -Internetanschluss für Bibliotheken. Gerade die Pandemie hat Lücken in diesem Bereich offenbart, Millionen Menschen haben keinen technischen Zugang zu Informationen und Weiterbildungsangeboten oder sind von der digitalen Teilhabe ausgeschlossen.

Aus diesen Gründen hat die IFLA zusammen mit der Initiative Partnership for Public Access den Aufruf Libraries in Response: Every Community Connected unterzeichnet. Die wesentlichen Forderungen an die Politik behinhalten Internetverbindungen für jede Gemeinde,  die Schulen anzuschließen, lokale Bibliotheken als Partner einzubinden in Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele, Gewährleistung einer angemessenen Personalausstattung, Zugang zu Geräten für Bibliotheken und Fortbildungsangebote für die Teilhabe am Internetzugang.

Aufruf zur Mitzeichnung einer Selbstverpflichtung für die digitale Inklusion

Die IFLA hat einen zusätzlichen eigenen Aufruf, den Library Pledge for Digital Inclusion, gestartet. Jede Bibliothek, Verband und auch Einzelperson kann jetzt ihr Engagement und Selbstverpflichtung zur Förderung der digitalen Inklusion mit einer Unterschrift öffentlich unterstützen – auch im Hinblick auf das Internet Governance Forum Anfang November, s.a. Liste der bisherigen Einrichtungen und Kolleg*innen, die schon unterzeichnet haben.

Mit der Unterzeichnung gibt man sein Versprechen, sich für den Ausbau der Internetverbindungen in den Gemeinden einzusetzen, als Bibliothek öffentlicher Ort mit offenem Internetzugang zu sein, Teilhabe durch die Nutzung digitaler Dienste zu ermöglichen, digitale Fertigkeiten zu vermitteln, kurz Anschluss an die digitale Welt für die Communities und ihre Einwohner*innen verstärkt zu fördern.

Hier kann man den „Library Pledge of Digital Inclusion“ mitzeichnen

Große Unterstützung für neue IFLA-Sektion ENSULIB

Im Juli wurde auf diesem Blog über einen Aufruf berichtet, sich an der neuen IFLA-Sektion ENSULIB – Environment, Sustainability and Libraries zu beteiligen. Die ehemalige Special Interest Group kann sich nun über 60 statt ursprünglich geplante 40 institutionelle Mitgliedschaften und so einer große Unterstützung für die Nachhaltigkeitsfragen in Bibliotheken erfreuen. Petra Hauke, Initiatorin und Convenor der Special Interest Group, hat diese Entwicklung maßgeblich forciert.

Der Prozess geht nun in die nächste Phase. Ende Oktober tagt der Fachausschuss online und wird unter anderem über das weitere Vorgehen beraten. Das aktuelle Projekt ist eine Open-Access-Publikation. Diese geht der Frage nach, ob alte Gebäude in Bibliotheken nachhaltig umgewandelt werden können. Es soll zeigen, wie sensibel die behutsame Umwandlung vorhandener historischer Gebäude in spannende, funktionale und schöne Bibliotheken sowohl eine Herausforderung als auch ein höchst erfüllendes Unterfangen ist.

Emerging International Voices mit deutscher Beteiligung

„Emerging international voices“ ist ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und der IFLA mit dem langfristigen Ziel, ein internationales Netzwerk junger Menschen aufzubauen, die sich in ihren Ländern für das Bibliothekswesen einsetzen. Die Teilnehmenden wurden von den lokalen Goethe-Instituten und in Deutschland in Zusammenarbeit mit BI-International in einem offenen Ausschreibungsverfahren Ende September ausgewählt. Aus Deutschland nehmen Catharina Boss von der Stadtbibliothek Bremen und Nicole Klug von der Bayerischen Staatsbibliothek teil.

22 aufstrebende internationale Stimmen diskutieren die Rolle der digitalen Bibliotheken – und der digitalen Technologien in Bibliotheken – in ihren Ländern. Interessierte können sich an der Diskussion beteiligen. Die weiteren zwei Termine der Onlineseminare sind öffentlich. Nächste Termine sind am 15. Oktober, in dem es um den Wandel der Services vom physischen in den virtuellen Raum geht. Ein weiterer Termin am 22. Oktober dreht sich um das Verhältnis von Bibliotheken und Internet-Giganten.

Die Ergebnisse des Projekts werden auf den Webseiten des Goethe-Instituts sowie auf der IFLA-Website in Form von Stellungnahmen und Artikeln der Teilnehmenden sowie einer Sammlung von Best-Practice-Beispielen von Bibliotheken weltweit, die sich digital mit ihren Communities auseinandersetzen, veröffentlicht.

Infos auf BI-International

Infos auf den Webseiten des Goethe-Instituts zum Programm, den Online-Seminaren und Stipendiat*innen

Meldung auf den IFLA.org-Webseiten

Emerging International Voices for Library Advocacy. The Goethe-Institut Programme with IFLA

Sustainability in Libraries: Onlinekonferenz am 14. Oktober mit Infos zu IFLA-Green-Library-Award

Derzeit haben viele Einrichtungen mit den Auswirkungen von COVID-19, der Finanzkrise, den Veränderungen in der politischen Landschaft und den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen und suchen nach lokal gesteuerten Lösungen für Probleme, die uns auf globaler Ebene betreffen.

Am 14. Oktober 2020 wird von 19 bis 21 Uhr deutscher Zeit eine internationale Minikonferenz zum Thema Nachhaltigkeit in Bibliotheken unter den Gesichtspunkten wirtschaftlicher Machbarkeit, sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz abgehalten.

Dr. Petra Hauke (IBI Berlin) wird über den IFLA-Green-Library-Award referieren. Die Präsentation wird das Konzept und die Relevanz für die Ziele und Werte der IFLA und die Kriterien für die Auszeichnung vorstellen. Anschließend wird eine Reihe von Siegerprojekten öffentlicher und wissenschaftlicher Bibliotheken aus den letzten Jahren vorgestellt. Die Präsentation soll alle Bibliotheken, bei denen Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung steht, dazu anregen, ihre konkreten Projekte für den IFLA Green Library Award 2021 einzureichen, der im Janaur 2021 ausgeschrieben wird.

Organisiert wird die kostenfreie Onlinekonferenz von Library 2.0 und die School of Information an der San Juan State University (SJSU).

Weitere Informationen

Library 2.0 Logo

Virtuelle Lightning-Talks zu Library Publishing

Die Special-Interest-Group Library Publishing lädt am 15. Oktober 2020, 17:00 bis 19:15 Uhr CEST zu einem virtuellen Lightning-Talk über das Thema mit einem umfangreichen internationalen Programm unter dem Motto „Library Publishing: A catalyst for change“. Beteiligt sind Referent*innen aus 10 Ländern.

Unter anderen ist auch Dr. Ursula Arning von der ZBMed dabei, die mit ihrem Vortrag „Publishing as a library: Our reasons to develop PUBLISSO – Publishing and Advice Services“ über die Entwicklung von PUBLISSO, das Fachrepositorium für Lebenswissenschaften, referiert.

Weitere Informationen und Anmeldungen für das kostenfreie und englischsprachige Zoom-Onlineseminar sind hier zu finden.

 

Launch der neuen IFLA-Wikidata-Working-Group

Interessierte können am 8. Oktober zwischen 16:00 und 17:30 Uhr online beim offiziellen Start und Launch der neuen Wikidata-Arbeitsgruppe dabei sein.

Anmeldung hier

Die Arbeitsgruppe ist Ende 2019 gegründet worden, um Potenziale, die Nutzung von und Beiträge zu Wikidata und Wikibase durch Bibliotheks- und Informationsexperten zu erforschen und zu unterstützen.

Wikidata ist eine Wissensdatenbasis, die unter anderem mit ihren frei zugänglichen Quelldaten verschiedene Wikimedia-Projekte speist.  Wikidata wurde von Wikimedia Deutschland e.V. ins Leben gerufen, dem für seine jahrzehntelange Partnerschaft mit Bibliotheken 2020 die BID-Preusker-Medaille verliehen wurde. Wikibase ist eine Open-Source-Graphdatenbank, die für die Wissensdatenbank Wikidata entwickelt wurde. Zu  Wikibase gehören ein eigenes Datenmodell, Versionierung und Mehrsprachigkeit. Zum Zugriff auf Wikibase gibt es diverse Programmierschnittstellen und Client-Programme.

Weitere Informationen zur neuen IFLA-Wikidata-Working-Group sind hier zu finden.

Aufmerksam machen möchten wir auch auf den Youtube-Kanal der Gruppe „WikiCite Diskussion Series“ mit Aufzeichnungen zu Themen wie Revitalisierung der Sprache, Wissensgleichheit, offenen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen, Verknüpfung und Visualisierung bibliografischer Daten, Infos über die globale Wiki-Gemeinschaft und vieles mehr. Vortrag 2 ist von Barbara Fischer und Sarah Hartmann von der DNB.

 

 

Online-Vortragsreihe zu Fake News: Impact on Society

Die IFLA-Sektion News Media präsentiert in Zusammenarbeit mit der IFLA-Special-Interest-Group Digital Humanities-Digital Scholarship, den beratenden Ausschüssen FAIFE (Freedom of Access to Information and Freedcom of Expression) und CLM (Copyright and other Legal Matters) die Fake News Lecture Series, vier Onlinevorträge im Winterhalbjahr 2020/21.

Die Sessions dauern etwa eine Stunde und starten am späten Nachmittag mitteleuropäischer Zeit. Man kann sich kostenfrei anmelden. Informationen zu jedem Webinar findet man hier.

Folgende Termine und Themen sind geplant:

  • 30. Oktober 2020 mit Philipp Russel und Giuseppe Vitiello zur Begegnung von Fake News im Rahmen von Kampagnen und unterstützt durch die Nachhaltigkeitsziele, Infos und Anmeldung hier
  • 18. November 2020 mit Abby Moore und Catherine Tingelstad mit einem Vortrag zur Rolle akademischer Bibliotheken in neuen Informationsumgebungen, und mit Enrica Manenti zum sorgfältigen Umgang mit Informationen in Gedenkstätten, für Jugendliche von Bibliotheken und Wikipedia, Infos und Anmeldung hier
  • 21. Januar 2021 mit Katharina Beckh und Vishwani Gupta zur Verifizierung von Nachrichtenartikeln mit Methoden des maschinellen Lernens und mit Jeffrey Knapp über Untersuchungen des Rechercheverhaltens von Journalismus-Studierenden, Infos und Anmeldng hier
  • 08. Februar 2021 mit Damien Wang und Sara Pek über Informationskompetenz in Zeiten von COVID-19 und Victor Mutyev zur Analyse von Nachrichten in der LIS-Ausbildung und -Praxis, Infos und Anmeldung hier

 

Aktuelles aus dem IFLA-Governing-Board

Christine Mackenzie (IFLA-Präsidentin 2019-2021) informiert über aktuelle Entscheidungen des IFLA-Governing-Boards, die stark Bezug nehmen auf die Entwicklungen der Pandemie. Neben der Durchführung der Weltkonferenz online im August 2021, wird auch über Vorbereitungen zur Abstimmung über die neue IFLA-Governance-Review zur Generalversammlung am 5. November informiert. Darüber hinaus wird es demnächst ein offizielles Statement zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Bibliotheksbereich geben. Die Mitgliedsbeiträge sollen in diesem Jahr aufgrund der außergewöhnlichen Umstände eingefroren werden.

Weitere Informationen zur Meldung vom 24.09.2020

 

Mitmachen bei Umfrage zu Open Access und Bestandsentwicklung, bis 31. Oktober

Die IFLA-Sektion Acquisition and Collection Development startet eine Umfrage über die Open-Access-Bewegung und möchte folgendes herausfinden:

Wie wirkt sich der Übergang zu Open Access auf die Bibliothekssammlung, die Bestandsentwicklung und -verwaltung aus, einschließlich der wissenschaftlichen Kommunikationsinfrastruktur und der traditionellen Lieferkette für wissenschaftliche Informationen?

In den letzten Jahren haben Bibliotheken sich sehr stark  für die Open-Access-Bewegung ausgesprochen, auch wenn dies Herausforderungen bei der traditionellen Bestandsentwicklung, in der Beziehung zu Verlagen, Contentanbietern, der Erwerbung von Medien u.ä. mit sich bringt. Ziel der Umfrage soll eine solide Informationsressource sein, die Bibliotheken bei ihrer Arbeit zur Bestandsentwicklung unterstützt.

Der Fragebogen wird bis zum 31. Oktober 2020 verfügbar sein und maximal zehn Minuten zum Ausfüllen benötigen. Er enthält geschlossene und offene Fragen. Besonderes Interesse gilt Antworten auf offene Fragen. Alle gesammelten Informationen und Antworten werden anonymisiert. Alle persönlichen oder potenziell identifizierenden Informationen werden entfernt oder geändert, bevor die Ergebnisse in einem Bericht veröffentlicht werden.

Für Rückfragen stehen die Sektionsmitglieder zur Verfügung: Dr. Franziska Wein Franziska.Wein@uni-erfurt.de oder Karin Byström  karin.bystrom@ub.uu.se

Die Sektion wird die Ergebnisse der Umfrage auf dem nächsten IFLA-Kongress vorstellen.

Hier geht es zur Umfrage.