IFLA diskutiert digitale Inklusion auf dem IGF

„Human resilience and solidarity“ lautet das Motto des von den Vereinten Nationen organisierten 15. Internet Governance Forum IGF 2020, welches online vom 2. bis 17. November stattfand. Das IGF diskutiert mit über 6000 Teilnehmenden globalen Stakeholdern (so auch der IFLA) aus über 175 Ländern politische Fragen zur Internet-Verwaltung in der globalen Informationsgesellschaft.

Für Bibliotheken hängt die Frage der digitalen Inklusion unmittelbar mit den Nachhaltigkeitszielen der UN zusammen. Wie in der Session der Dynamic Coalition on Public Access in Libraries hervorgehoben wurde, können Bibliotheken ein wertvolles Instrument sein, um geeignete Maßnahmen zu unterstützen. Auch Zugang zu Information für Benachteiligte spielt hier eine Rolle. Letztlich ist der Zugang zu lokalen, relevanten und qualitativ hochwertigen Inhalten entscheidend; ebenso wie die richtigen digitalen Fähigkeiten zur Recherche und Rezeption.

Diese und weitere „Take-Away-Messages“ des IGF für Bibliotheken findet man zusammengefasst auf der Webseite der IFLA.

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IFLA sensibilisiert die WIPO weiterhin für die Bedürfnisse von Bibliotheken

Vom 16. bis 20. November 2020 war die Weltorganisation für geistiges Eigentum Gastgeberin der 40. Sitzung des Ständigen Ausschusses für Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (SCCR). Die Konferenz erkundete unter anderem Schranken des Urheberrechts für Bibliotheken, Archive und Museen.

Die IFLA hat sich in zwei Bereich für Urheberrechtsregelungen eingesetzt. Zum einen die Wichtigkeiet eines internationalen Rechtsrahmens, der digitale Reproduktionen von Kulturgütern ermöglicht, um diese vor Wettereinflüssen, menschlicher Zerstörung oder den Auswirkungen der globalen Erwärmung zu schützen. Zweitens sieht die IFLA die Notwendigkeit, Flexibilitäten in den geltenden internationalen Urheberrechtsgesetzen zu nutzen, um insbesondere Bibliotheken, aber auch Archiven, Museen, Forschungsorganisationen und Bildungseinrichtungen die Fortsetzung und Erfüllung ihrer digitalen und gesellschaftichen Aufgaben als öffentliche Institutionen zu ermöglichen.

In Bezug auf das öffentliche Ausleihrecht digitaler Medien betont die IFLA den Mangel an konkreten Beweisen für die Auswirkungen des Bibliotheksverleihs auf den Buchverkauf und zieht eine Studie zu diesem Thema nur dann in Betracht, wenn das Thema ganzheitlich und auch im Sinne der Unterstützung für Urheber betrachtet wird.

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Aufzeichung der IFLA-Generalversammlung vom 5. November

Die Aufzeichnung der IFLA-Generalversammlung online vom 5. November ist nun über Youtube verfügbar. Sie fand vorige Woche von 13 bis 15 Uhr in der Königlichen Bibliothek in Den Haag statt und wurde von dort aus per Livestream übertragen. Gerald Leitner (IFLA-Generalsekretär) und Barbara Lison (künftige Präsidentin der IFLA von 2021-23) moderierten die Generalversammlung von Den Haag aus. Zu den  Tagungsordnungspunkten wurden die Gremienmitglieder per Zoom zugeschaltet.

Hier geht es zum Video

Hier geht es zur Mitteilung von Gerald Leitner vom 9. November über die Generalversammlung, über den aktuell veröffentlichten IFLA-Annual-Report 2019 und erste Ausblicke auf weitere Aktivitäten 2020/21.

(Foto: Hella Klauser)

Neue IFLA-Sektion ENSULIB geht ab Januar 2021 an den Start

Die vor kurzem neu entstandende Sektion ENSULIB (Environment, Sustainability and Libraries) kann ab Januar 2021 offiziell loslegen. Die ehemalige Special Interest Group sucht nach freiwilligen Nominierungen für die Interimsfunktionen Chair, Secretary und Information Coordinator für den Rest der Amtszeit bis August 2021.  Die hauptsächlichen Aufgaben bestehen darin, Sitzungen für die bevorstehende Konferenz zu planen und mögliche Mitglieder und Amtsträger für das Standing Committee 2021-2023 zu bestimmen, so dass mit neuen Projekte und Aktivitäten für den Aktionsplan 2021-2022 begonnen werden kann.

Bei Interesse kann man sich bis 13. November an IFLA/Megan Price at professionalsupport@ifla.org, mit CC an petra.hauke@hu-berlin.de, wenden.

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Live-Stream der IFLA-Generalversammlung am 5. November, 13-15 Uhr

Die IFLA-Generalersammlung wird am 5. November in der Königlichen Bibliothek der Niederlande stattfinden. Aufgrund der steigenden Coronainfektionszahlen auch in den Niederlanden hat man den Mitgliedern von einer Teilnahme vor Ort abgeraten und entschieden, die Veranstaltung live zwischen 13 und 15 Uhr auf Youtube zu übertragen.

Über die Möglichkeiten der Stimmrechtsvertretung war im Vorfeld auch in diesem Blog bereits informiert worden.

Link zum Live-Stream

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Mitteilung von Christine Mackenzie vom 29. Oktober zum aktuellen IFLA Governing Board Meeting

IFLAs-Get-into-Leitfäden für den Einstieg in politisches Engagement

Ein wichtiger Teil der Interessensvertretung der IFLA ist das Engagement bei internationalen Organisationen und gesellschaftspolitischen Prozessen. Diese bieten die Gelegenheit, die Rolle der Bibliotheken zu unterstreichen und Gesetze, Empfehlungen und Forschungsarbeiten einzufordern, die in der nationalen oder regionalen Interessenvertretung genutzt werden können.

Die IFLA-Leitfäden „Get Into…“ bieten einen Einstieg und Überblick über verschiedene internationale politische Aktivitäten, in die sich jeder Interessierte einbringen kann. Darüber hinaus erfährt man, wie Bibliotheken von diesem Engagement profitieren können, und erhält praktische Ideen, wie man – je nach eigenen Kapazitäten- dabei vorgehen kann.

Aktuell werden auf den Webauftritt der IFLA Leitfäden zum Einstieg in politisches Engagement unter anderem beim Internet Governance Forum, bei der WIPO, zum 75. Jahrestag der UN, oder der SDG-Aktionswoche angeboten.

Weitere Informationen und Links auf die Get-into-Guides.

Daten und Fakten für die Lobbyarbeit

Anlässlich des Weltstatistiktags organisierte die IFLA ein Onlineseminar, auf dem verschiedenen (IFLA-)Ressourcen und Hilfsmittel sowie praktische Tipps vorgestellt wurden, die Bibliotheken sowohl beim Verständnis ihres Kontexts als auch bei der Interessenvertretung unterstützen können. Dazu gehören Präsentationen über den Content der „Library Map of the World and Development and Access to Information“ (DA2I) Länderanalysen sowie die DA2I-Dashboards, die von der Gruppe für Technologie und sozialen Wandel an der iSchool der University of Washington erstellt wurden. Außerdem wird erörtert, welche Analysen auf der Grundlage dieser Informationen möglich sind und wie sie in das Engagement bei eigenen nationalen Bestandsaufnahmen einfließen können.

Data of the Development of Libraries, IFLA-Webinar vom 20. Oktober 2020, Dauer 1h (youtube).
Zur Webinaraufzeichnung geht es hier.

IFLA ruft zur Mitunterzeichnung gegen digitale Kluft und für digitale Inklusion auf

Die IFLA unterstützt aktuell Forderungen an die Politik für einen stärkeren Breitband-Ausbau und -Internetanschluss für Bibliotheken. Gerade die Pandemie hat Lücken in diesem Bereich offenbart, Millionen Menschen haben keinen technischen Zugang zu Informationen und Weiterbildungsangeboten oder sind von der digitalen Teilhabe ausgeschlossen.

Aus diesen Gründen hat die IFLA zusammen mit der Initiative Partnership for Public Access den Aufruf Libraries in Response: Every Community Connected unterzeichnet. Die wesentlichen Forderungen an die Politik behinhalten Internetverbindungen für jede Gemeinde,  die Schulen anzuschließen, lokale Bibliotheken als Partner einzubinden in Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele, Gewährleistung einer angemessenen Personalausstattung, Zugang zu Geräten für Bibliotheken und Fortbildungsangebote für die Teilhabe am Internetzugang.

Aufruf zur Mitzeichnung einer Selbstverpflichtung für die digitale Inklusion

Die IFLA hat einen zusätzlichen eigenen Aufruf, den Library Pledge for Digital Inclusion, gestartet. Jede Bibliothek, Verband und auch Einzelperson kann jetzt ihr Engagement und Selbstverpflichtung zur Förderung der digitalen Inklusion mit einer Unterschrift öffentlich unterstützen – auch im Hinblick auf das Internet Governance Forum Anfang November, s.a. Liste der bisherigen Einrichtungen und Kolleg*innen, die schon unterzeichnet haben.

Mit der Unterzeichnung gibt man sein Versprechen, sich für den Ausbau der Internetverbindungen in den Gemeinden einzusetzen, als Bibliothek öffentlicher Ort mit offenem Internetzugang zu sein, Teilhabe durch die Nutzung digitaler Dienste zu ermöglichen, digitale Fertigkeiten zu vermitteln, kurz Anschluss an die digitale Welt für die Communities und ihre Einwohner*innen verstärkt zu fördern.

Hier kann man den „Library Pledge of Digital Inclusion“ mitzeichnen

Große Unterstützung für neue IFLA-Sektion ENSULIB

Im Juli wurde auf diesem Blog über einen Aufruf berichtet, sich an der neuen IFLA-Sektion ENSULIB – Environment, Sustainability and Libraries zu beteiligen. Die ehemalige Special Interest Group kann sich nun über 60 statt ursprünglich geplante 40 institutionelle Mitgliedschaften und so einer große Unterstützung für die Nachhaltigkeitsfragen in Bibliotheken erfreuen. Petra Hauke, Initiatorin und Convenor der Special Interest Group, hat diese Entwicklung maßgeblich forciert.

Der Prozess geht nun in die nächste Phase. Ende Oktober tagt der Fachausschuss online und wird unter anderem über das weitere Vorgehen beraten. Das aktuelle Projekt ist eine Open-Access-Publikation. Diese geht der Frage nach, ob alte Gebäude in Bibliotheken nachhaltig umgewandelt werden können. Es soll zeigen, wie sensibel die behutsame Umwandlung vorhandener historischer Gebäude in spannende, funktionale und schöne Bibliotheken sowohl eine Herausforderung als auch ein höchst erfüllendes Unterfangen ist.

Emerging International Voices mit deutscher Beteiligung

„Emerging international voices“ ist ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und der IFLA mit dem langfristigen Ziel, ein internationales Netzwerk junger Menschen aufzubauen, die sich in ihren Ländern für das Bibliothekswesen einsetzen. Die Teilnehmenden wurden von den lokalen Goethe-Instituten und in Deutschland in Zusammenarbeit mit BI-International in einem offenen Ausschreibungsverfahren Ende September ausgewählt. Aus Deutschland nehmen Catharina Boss von der Stadtbibliothek Bremen und Nicole Klug von der Bayerischen Staatsbibliothek teil.

22 aufstrebende internationale Stimmen diskutieren die Rolle der digitalen Bibliotheken – und der digitalen Technologien in Bibliotheken – in ihren Ländern. Interessierte können sich an der Diskussion beteiligen. Die weiteren zwei Termine der Onlineseminare sind öffentlich. Nächste Termine sind am 15. Oktober, in dem es um den Wandel der Services vom physischen in den virtuellen Raum geht. Ein weiterer Termin am 22. Oktober dreht sich um das Verhältnis von Bibliotheken und Internet-Giganten.

Die Ergebnisse des Projekts werden auf den Webseiten des Goethe-Instituts sowie auf der IFLA-Website in Form von Stellungnahmen und Artikeln der Teilnehmenden sowie einer Sammlung von Best-Practice-Beispielen von Bibliotheken weltweit, die sich digital mit ihren Communities auseinandersetzen, veröffentlicht.

Infos auf BI-International

Infos auf den Webseiten des Goethe-Instituts zum Programm, den Online-Seminaren und Stipendiat*innen

Meldung auf den IFLA.org-Webseiten

Emerging International Voices for Library Advocacy. The Goethe-Institut Programme with IFLA