Autor: Hella Klauser
Neues zum geplanten Online-WLIC-Kongress im August 2021
Der Weltkongress der IFLA wird von Rotterdam aus im August 2021 virtuell stattfinden. Für die Organisation dieser Premiere einer globalen Netzkonferenz gab es schon im Oktober vergangenen Jahres Umfragen in der Mitgliedschaft. Die Ergebnisse zeigen Schwerpunkte, die bei der Durchführung der Konferenz berücksichtig und in den kommenden Monaten vom Conference Advisory Commitee ausgearbeitet und im Februar kommuniziert werden. Hier vorab schonmal einige wesentliche Punkte:
- Die WLIC 2021 wird keine Kopie der vergangenen physischen Konferenz sein. Die IFLA wird die Gelegenheit einer virtuellen Umgebung nutzen, um mit verschiedenen Zeitzonen, Sitzungsformaten und Möglichkeiten der Beteiligung zu experimentieren.
- Die Konferenz wird sich um ein kuratiertes Kernprogramm drehen.
- Die Gestaltung des Kernprogramms wird den Wunsch der Umfrageteilnehmer nach kürzeren, interaktiveren Sitzungen und Formaten berücksichtigen.
- Die Fachbereiche werden eingeladen, Ideen für das Konferenzprogramm beizusteuern.
- Während des Jahres 2021 wird es keine Satellitenkonferenzen geben.
- Die Sitzungen aller Komitees, die normalerweise auf der Konferenz stattfinden, sollte in den ersten beiden Augustwochen und innerhalb von zwei Wochen nach der WLIC eingeplant werden.
- Die bevorzugten Termine für die WLIC liegen in den letzten beiden Augustwochen 2021, aber die genauen Daten müssen noch bestätigt werden.
Erwartungen an erste virtuelle IFLA-Weltkonferenz 2021
Raum für Networking, mehr Teilnehmende aus aller Welt und maximal drei Tage sind wichtige Anforderungen an die erste virtuellen World Library and Information Congress, der von Rotterdam aus mit Unterstützung des niederländischen Nationalkomitees virtuell stattfinden wird. Im Oktober 2020 startete die IFLA eine Umfrage hierzu unter ihren Arbeitsgruppen und Mitgliedern.
Ziel der Umfrage war es, wichtige Hinweise zur Gestaltung und Planung der Konferenz zu gewinnen. 1146 ehemalige Teilnehmer/IFLA-Mitglieder und 354 Verantwortliche aus IFLA-Facheinheiten füllten die Umfrage aus. 69% der Befragten hatten bereits an einer virtuellen Konferenz im Jahr 2020 teilgenommen, was zu einem fundierten Feedback über Best Practices führte.
Viele sehen in der virtuellen Veranstaltung die Chance, mehr Bibliothekar*innen zu erreichen. Die Konferenz soll auch wie geplant Ende August stattfinden. Die meisten sind für ein Programm, welches maximal 3 Tage umfasst. Dennoch soll es Raum für Networking geben.
Weitere Informationen „Designing WLIC together“
Meme-Wettbewerb der IFLA-Nachwuchs- und Weiterbildungs-Sektionen
Den Internationalen Tag der Freiwilligen am 4. und 6. Dezember 2020 haben zwei Sektionen der IFLA mit einem Meme-Wettbewerb für Bibliotheken auf Social-Media-Plattformen gefeiert. Die Sektion Continuing Professional Development and Workplace Learning (CPDWL) und die New Professionals Special Interest Group (NPSIG) hatten zu diesem Contest aufgerufen und nun stehen die Gewinner fest, die im nächsten CDWL-Newsletter im Januar 2021 interviewt werden.
Memes sind „Internetphänomene“, kleine (un-)bewegte Bilder, die einen bestimmten Kontext transportieren und dabei humorvoll oder auch satirisch verschiedene Inhalte, Texte und Bilder kombinieren. Sie werden meist selbst erstellt und übers Web verbreitet.
Die Sektion CPDWL ist in den sozialen Netzwerken sehr aktiv: Web: www.ifla.org/cpdwl | Facebook: IFLA CPDWL | Blog: IFLA CPDWL blog | YouTube: CPDWL channel | Podcasts: CPDWL Podcast Project | Twitter: @IFLACPDWL | Instagram: ifla_cpdwl
Schauen Sie mal rein.
Weitere Informationen und Entwürfe der Gewinner
Ein Gewinner-Entwurf von Diego Ariel Vega, Head of Department of Standards and Procedures,Autonomous City of Buenos Aires, Argentina (Foto: CPDWL-Blog)
Call for Abstracts für ein Sonderheft des IFLA-Journals zum Thema „Intellectual Freedom“
Das IFLA-Journal und die Kommission FAIFE (Freedom of Access to Information and Freedom of Expression Advisory Committee) planen eine Sonderausgabe anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der IFLA Statement on Libraries and Intellectual Freedom.
Die Zeitschrift sucht, neue und originäre Forschungsarbeiten, Fallstudien und Essays, die die Auswirkungen des IFLA-Statements in den letzten zwanzig Jahren auf den Bibliotheksberuf untersuchen und/oder die Auswirkungen der letzten zwanzig Jahre auf die Erklärung selbst.
Gastherausgeber dieser Ausgabe werden Stuart Hamilton, PhD, Head of Libraries Development for the Local Government Management Agency (LGMA), Ireland und Barbara Jones, Consultant and former Director of the American Library Association Office for Intellectual Freedom, sein.
Die Abstracts können folgende Themen umfassen: Berufsbildung, Beziehungen zum Berufsbild, Rollenbilder auch im nationalen Kontext, Einsatz für geistige Freiheit einzelner Einrichtungen, die Veränderung der Informationsgesellschaft, Desinformation, Entwicklung von Algorightmen, Klimawandel, Populismus, Menschenrechte.
Bis zum 1. März 2021 können Abstracts beim IFLA Journal eingereicht werden.
IFLA/ALA-Webseminar-Mitschnitt zum Breitbandausbau für Bibliotheken
Die IFLA setzt sich seit langem für die Ziele der UNO für eine nachhaltige Entwicklung ein. Zugang zum Internet ist ein Schlüsselbeitrag zu einer stärkeren Inklusion und besseren wirtschaftlichen Entwicklung und Chancengleichheit. Die UNESCO hat darauf hingewiesen, dass Breitband „das fehlende Glied“ im globalen Zugang zu Bildung ist. COVID-19 hat einen massiven Wechsel zur Digitaltechnik vorangetrieben. Gleichzeitig hat dies eine Ungleichheiten beim Zugang zum Internet verdeutlicht, die auch in den Auftrag und den Betrieb von Bibliotheken hineinspielt.
Breitband-Internetzugänge in Bibliotheken werden benötigt, um Geräte, Bestände und Informationen sowie eine Vielzahl von Dienstleistungen zu vernetzen und zu ermöglichen. Damit wird technisch der Zugang zu transformativen Ressourcen für eine bessere Bildung und lebenslanges Lernen in den von COVID-19 stark betroffenen Gemeinschaften in allen Regionen der Welt ermöglicht.
Beim Webinar (ursprünglich für den 8. Dezember geplant und auf den 14. verschoben) wird ein internationales Panel gemeinsam Überlegungen anstellen, wie dieses dringende Ziel erreicht werden kann.
Thema: Librarians supporting universal broadband to continue providing essential services to communities everywhere
Moderation: Loida Garcia-Febo, CPDWL-Beraterin, Internationale Bibliotheksberaterin
Panel:
Dr. Jesus Lau, Ko-Vorsitzender UNESCO Globale Allianz für Partnerschaften zur Medien- und Informationskompetenz (GAPMIL)
Catharina Isberg, Bibliotheksdirektorin Stadtbibliotheken Helsingborg, Mitglied des IFLA-Vorstands
Sanjay Kumar Bihani, Bibliotheks- und Informationsbeauftragter, Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, Patiala House Annexe, Tilak Marg, Neu-Delhi, Indien
Infos zu und Mitschnitt des Webseminars vom 14. Dezember 2020
IFLA-Journal Volume 46, No. 3 (October 2020) ist online
Die aktuelle Oktober-Ausgabe des IFLA-Journals ist nun online verfügbar. Das Heft unterliegt keinem speziellen Thema sondern enthält verschiedene Artikel zu Knowledge Management, internationale Trends der Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Taxonomien, Informationskompetenz u.a.
Weitere Informationen und Link zum Heft
IFLA diskutiert digitale Inklusion auf dem IGF
„Human resilience and solidarity“ lautet das Motto des von den Vereinten Nationen organisierten 15. Internet Governance Forum IGF 2020, welches online vom 2. bis 17. November stattfand. Das IGF diskutiert mit über 6000 Teilnehmenden globalen Stakeholdern (so auch der IFLA) aus über 175 Ländern politische Fragen zur Internet-Verwaltung in der globalen Informationsgesellschaft.
Für Bibliotheken hängt die Frage der digitalen Inklusion unmittelbar mit den Nachhaltigkeitszielen der UN zusammen. Wie in der Session der Dynamic Coalition on Public Access in Libraries hervorgehoben wurde, können Bibliotheken ein wertvolles Instrument sein, um geeignete Maßnahmen zu unterstützen. Auch Zugang zu Information für Benachteiligte spielt hier eine Rolle. Letztlich ist der Zugang zu lokalen, relevanten und qualitativ hochwertigen Inhalten entscheidend; ebenso wie die richtigen digitalen Fähigkeiten zur Recherche und Rezeption.
Diese und weitere „Take-Away-Messages“ des IGF für Bibliotheken findet man zusammengefasst auf der Webseite der IFLA.
IFLA sensibilisiert die WIPO weiterhin für die Bedürfnisse von Bibliotheken
Vom 16. bis 20. November 2020 war die Weltorganisation für geistiges Eigentum Gastgeberin der 40. Sitzung des Ständigen Ausschusses für Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (SCCR). Die Konferenz erkundete unter anderem Schranken des Urheberrechts für Bibliotheken, Archive und Museen.
Die IFLA hat sich in zwei Bereich für Urheberrechtsregelungen eingesetzt. Zum einen die Wichtigkeiet eines internationalen Rechtsrahmens, der digitale Reproduktionen von Kulturgütern ermöglicht, um diese vor Wettereinflüssen, menschlicher Zerstörung oder den Auswirkungen der globalen Erwärmung zu schützen. Zweitens sieht die IFLA die Notwendigkeit, Flexibilitäten in den geltenden internationalen Urheberrechtsgesetzen zu nutzen, um insbesondere Bibliotheken, aber auch Archiven, Museen, Forschungsorganisationen und Bildungseinrichtungen die Fortsetzung und Erfüllung ihrer digitalen und gesellschaftichen Aufgaben als öffentliche Institutionen zu ermöglichen.
In Bezug auf das öffentliche Ausleihrecht digitaler Medien betont die IFLA den Mangel an konkreten Beweisen für die Auswirkungen des Bibliotheksverleihs auf den Buchverkauf und zieht eine Studie zu diesem Thema nur dann in Betracht, wenn das Thema ganzheitlich und auch im Sinne der Unterstützung für Urheber betrachtet wird.
Aufzeichung der IFLA-Generalversammlung vom 5. November
Die Aufzeichnung der IFLA-Generalversammlung online vom 5. November ist nun über Youtube verfügbar. Sie fand vorige Woche von 13 bis 15 Uhr in der Königlichen Bibliothek in Den Haag statt und wurde von dort aus per Livestream übertragen. Gerald Leitner (IFLA-Generalsekretär) und Barbara Lison (künftige Präsidentin der IFLA von 2021-23) moderierten die Generalversammlung von Den Haag aus. Zu den Tagungsordnungspunkten wurden die Gremienmitglieder per Zoom zugeschaltet.
Hier geht es zur Mitteilung von Gerald Leitner vom 9. November über die Generalversammlung, über den aktuell veröffentlichten IFLA-Annual-Report 2019 und erste Ausblicke auf weitere Aktivitäten 2020/21.
(Foto: Hella Klauser)