Petra Hauke mit der IFLA-Auszeichnung „Scroll of Appreciation“ geehrt

Für ihr vielfältiges und anhaltendes Engagement im internationalen Bibliotheksverband IFLA wurde die Lehrbeauftragte der Humboldt-Universität zu Berlin während der virtuellen Mitgliederversammlung am 25.08.2021 mit der IFLA-Ehrung ‚Scroll of Appreciation‘ ausgezeichnet. Damit wird insbesondere ihr aktives Mitwirken bei der Nachwuchsförderung und dem Thema Nachhaltigkeit und Bibliotheken gewürdigt.

 

Gewinner des ersten Musikwettbewerbs für Bibliothekar*innen

Der „NPSIG Music Contest 2021“ war ein erster Musikwettbewerb für Bibliothekar*innen, der von der IFLA New Professionals Special Interest Group organisiert wurde. Mit eingereichten Musikbeiträgen sollte deutlich gemacht werden, welche Rolle Bibliotheken in den Communities spielen. Die Teilnehmenden konnten einen Song mit Melodie und Text vorbereiten und, wenn sie wollten, einen Videoclip hinzufügen. Die Jury bestand aus Bibliothekar*innen und Musiker*innen eingeladen: Barbara Lison, Erik Boekesteijn, Sebastian Wilke, Jelena Vuksanović, Mirjana Nešić, Sladjana Sarić, Bryan Kip Haaheim. Beworben haben sich 70 Lieder aus 17 Ländern erhalten. Sie zeigen verschiedene Perspektiven der Musik in Bibliotheken und Musikgenres.

Die Gewinner kommen aus Neuseeland mit dem Song „Down in your library“ von Amy Hallmark und Ben Eldrige auch durchmischt mit rappigen Elementen. Weitere Plätze belegten der Song „Reading Mojito“ aus China mit lateinamerikanischen Klängen aus dem Reich der Mitte und „Book Junkies“ aus Polen, wo die Band einen ruhigen Blues durch die Bibliothek schiebt. „Yellow Paper Bird“ aus Serbien zeigt in einem Popsong, wie ein Leser durch den Blick ins Buch in ferne Welten versetzt wird und andere zum Lesen animiert.

Hier geht es zum Youtube-Video

WLIC 2021 – IFLAs erster virtueller Weltkongress

Bibliotheken sind innovativ, inklusiv, nachhaltig, inspirierend und sie ermöglichen – so die fünf Themenlinien des 86. IFLA Weltkongresses des internationalen Bibliotheksverbandes IFLA, der erstmals virtuell vom 17.-19.August 2021 stattfand. Um den rund 2900 Teilnehmenden in allen Zeitzonen der Welt gerecht zu werden, fanden die Veranstaltungen für uns in Mitteleuropa an Tag 2 und Tag 3 zeitversetzt statt: konnten wir am 17.08. zu ‚normalen‘ Arbeitszeit hinzuschalten, so begann für unsere Zeitzone das Programm an Tag 2 erst am Nachmittag; zog sich dafür aber lang in unseren Abend, und am 19.August wiederum hieß es, früh aufzustehen, denn dann begann das Kongressprogramm bereits zu unserer Zeit im Morgengrauen (und davor); endete dafür aber bereits um 12 Uhr mittags. Eine interessante Erfahrung und sehr gute Lösung, weltweit virtuell zu agieren. 90 Stunden Übertragung wurden in 150 Sessions angeboten zu dem Motto des Kongresses ‚Working Together for the Future‘.

Die Auszeichnung der weltbesten öffentlichen Bibliothek ging dies Jahr an die neue Stadtbibliothek in Oslo, die Deichman Bjørvika (siehe Beitrag auf diesem Blog). Das 25jährige Jubiläum des IFLA/UNESCO Manifests für Öffentliche Bibliotheken wurde gewürdigt (siehe auch hier) ebenso wie die nationalen Strategien für digitale Strategien thematisiert wurden https://www.ifla.org/DE/node/94131  . Ein Höhepunkt im Kongressprogramm war die Session von Barbara Lison als ‚Noch-‚ President-Elect: gemeinsam mit zukünftigen Führungskräften im Bibliotheksbereich, den ‚emerging leaders‘ entwickelte sie 20 Trends, die die Arbeit in den Bibliotheken beeinflussen werden (s.a. hierzu).

Der erste virtuelle Weltkongress der IFLA, ein Meilenstein für den Verband, wie der Generalsekretär Gerald Leitner es nannte, ging erfolgreich zu Ende. Der 87. WLIC ist für den 24.-28.Juli 2022 in Dublin, Irland, geplant – ob vor Ort, hybrid, virtuell wird sich zeigen. So lange heißt es, die gewonnene Energie aus diesem virtuellen Treffen im Arbeitsalltag zu bewahren und einzubringen. Die neu besetzten rund 50 Arbeitsgruppen der IFLA, die Sektionen und Special Interest Groups treffen sich nun virtuell zu ihren Arbeitssitzungen.

Am 25.August geht es weiter mit der in diesem Jahr virtuell stattfindenden IFLA-Mitgliederversammlung https://www.ifla.org/node/93875 Ein Highlight hier wird die Amtsübergabe der bisherigen australischen IFLA-Präsidentin Christine Mackenzie an die Deutsche Barbara Lison werden, die die kommenden zwei Jahre dem internationalen Bibliotheksverband mit seinen rund 1500 Mitgliedern in aller Welt vorstehen wird. Dort wird sie ihr Präsidentschaftsmotto vorstellen und ihre Vorhaben als IFLA-Präsidentin  – viel Erfolg!

Bewerbungen für den IFLA PressReader International Marketing Award 2022 bis 19. Januar

„Think out of the book“ lautet das Motto der diesjährigen Ausschreibung des IFLA PressReader International Marketing Award. Der Preis möchte Bibliotheken auszeichnen, die kreative, ergebnisorientierte Marketingprojekte oder -kampagnen umsetzen. Drei Finalisten werden auf der Grundlage von innovativen Beiträgen zum Marketing im Bibliotheksbereich ausgewählt.

Die Gewinner des ersten, zweiten und dritten Platzes erhalten einen Zuschuss zu Flugkosten, Unterkunft und Registrierung für die Teilnahme am IFLA World Library and Information Congress in Dublin, Irland, vom 24.-28. Juli 2022. Der erste Platz erhält 3.000 €, der zweite Platz 2.000 € und der dritte Platz 1.500 €.

Die 10 besten Einreichungen werden mit einer Anerkennungsurkunde und einem PressReader-VIP-Konto ausgezeichnet. PressReader und die IFLA-Sektion Management und Marketing kooperieren als Jury.

Einsendeschluss wurde bis zum 19. Januar 2022 verlängert.

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Weltbibliothek des Jahres 2021 steht in Oslo

Die Deichman Bjørvika in Oslo hat die Auszeichnung IFLA/Systematic Public Library of the Year award 2021 gewonnen. Sie ist eine einzigartige Bibliothek auf sechs Etagen im Herzen Oslos mit einem automatischen Buchsortiersystem. 1785 wurde die Bibliothek als Stiftung von 6.000 Büchern vom norwegischen Kanzler und Geschäftsmann Carl Deichman gegründet und den Bürgern von Christiania (dem heutigen Oslo) vermacht und hat sich im Laufe von 216 Jahre zu einem modernen Dritten Ort weiterentwickelt.

Die Auszeichnung „Öffentliche Bibliothek des Jahres“ wird jährlich von der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) in Zusammenarbeit mit dem dänischen Softwareunternehmen Systematic A/S verliehen, das auch den mit 5 000 USD dotierten Preis sponsert. In diesem Jahr bewarben sich 32 Bibliotheken um den Preis, fünf wurden nominiert und der Gewinner, Deichman Bjørvika in Oslo, wurde am 19. August auf dem IFLA World Library and International Congress bekannt gegeben, wo IFLA-Präsidentin Christine Mackenzie den Preis überreichte.

Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass die Architekten ein Gebäude entworfen haben, das die Besucher dazu anregt, alle neuen Einrichtungen und Aktivitäten zu erkunden, die angeboten werden. Dies spiegele einen hohen Grad an Benutzerfreundlichkeit wieder. Auch zeugten die Wahl der Materialien und Energielösungen sowie multifunktionale Räume von einem Konzept der Nachhaltigkeit.

Einen visuellen Eindruck vermittelt eine kurze Besichtigungstour „Omvisning på Deichman Bjørvika“ (auf Norwegisch) auf Youtube.

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President-elect-Session auf der #wlic2021

Mit der Ankündigung des Themas ihrer Präsidentschaft „Libraries buidling a sustainable future“ konzentrierte sich die designierte IFLA-Präsidentin Barbara Lison in ihrer Sitzung auf der Weltkonerenz auf die langfristigen Trends des Fachgebiets. Während der Session betonte Barbara Lison, dass ein Schlüsselelement darin bestehen wird, die Welt um uns herum und ihre Veränderungen aufmerksam zu verfolgen und dabei warhzunehmen, welche Trends Einflüsse auf den Beruf ausüben. Während einige Trends, wie die Bedeutung von Information, Lese- und Schreibfähigkeit oder lebenslanges Lernen, die Bedeutung von Bibliotheken stärken, können andere Trends, wie die Privatisierung von Wissen oder wirtschaftlich schwierige Zeiten, das Gegenteil bewirken.

Auf der President-elect-Session sollten Vorschläge des Berufsnachwuchses, der künftigen Führungskräfe (emerging leaders) diskutiert werden. Vorab waren bis zu 150 Ideen eingereicht worden, die zu 20 Trends zusammengefasst und diskutiert wurden. In Abstimmungsrunden kristallisierten sich 5 Bereiche heraus, die in der Arbeit während Barbaras IFLA-Präsidentschaft eine wichtige Rolle spielen werden. Diese sind:

1) Virtuelles wird bleiben: Die Menschen ziehen es weiterhin vor, Bibliotheksdienste aus der Ferne zu nutzen, was den Wert von Räumen und physischen Angeboten in Frage stellt,

2) Vielfalt wird ernst genommen: Ein wachsendes Bewusstsein für die Existenz und die Auswirkungen von Diskriminierung führt zu einer radikalen Reform unserer Bestände, Dienstleistungen und Praktiken,

3) Eine ökologische Bestandsaufnahme: Der Klimawandel bringt neue Bedrohungen für Bibliotheken und die Gemeinschaften, denen sie dienen, mit sich und zwingt zu radikalen Anpassungen, um eine Katastrophe zu vermeiden,

4) Lebenslanges Lernen: Es gibt keinen Job auf Lebenszeit mehr, was bedeutet, dass immer mehr Menschen sich im Laufe ihres Lebens mit Unterstützung von Bibliotheken weiterbilden,

5) Ungleichheiten vertiefen sich: Während digitale Technologie neue Möglichkeiten eröffnet, wächst die Kluft zwischen Menschen mit und ohne Zugang. Es besteht die Gefahr, dass große Teile der Bevölkerung in Armut leben, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

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IFLA-Auszeichnungen für Fachgruppen und grüne Bibliotheken

Die IFLA Professional Units vergeben Zuschüsse und Fachpreise für herausragende Leistungen in ihren Bereichen.  Einige dieser Auszeichnungen wurden auf der diesjährigen WLIC Unit Awards Session vorgestellt.  Neben den Auszeichnungen der Fachgruppen wurden auch der Dynamic Unit und der Impact Award für 2020 und 2021 vorgestellt.

In diesem Jahr erhielten den Dynamic Unit and Impact Award die Fachgruppe „Document Delivery and Resource Sharing“. Besonders hervorgeboben für das Engagement in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung wurde die Fachgruppe Academic and Research Libraries. Im Hinblick auf Kommunikation und Mitgliederbeziehung erhielt die Fachgruppe Continuing Professional Development and Workplace Learning ebenfalls ein Lob. Es lohnt sich also, mitzumachen. Weitere Informationen

IFLA Environment, Sustainability and Libraries Section

Der Green Library Award der IFLA wurde zum sechsten Mal vergeben. Gewinner in der Kategorie „Green Library“ ist in Kanada die Edmonton Public Library für nachhaltige bauliche Veränderungen. In der Kategorie „Green Library Project“ gewann die Oulu City Library—“A Responsible Library as Promoter of Environmental Awareness” aus Finnland, die gemeinsam mit ihren Nutzenden grüne Konzepte für einen ressourcenschonenden Umgang entwickelt haben. Beide Gewinner erhalten ein Zertifikat von der Fachgruppe ENSULIB für nachhaltige Bibliotheken. Besondere Erwähnung fand eine Bibliothek aus Kuba. In Santa Clara bekam die Asociación Cubana de Bibliotecarios, Villa Clara Branch—“BiblioVerde, un espacio para compartir y aprender en armonía con la naturaleza” eine Auszeichnung für ihr Bemühen um Aufklärng über Begrünung und Recycling mit wenig Ressourcen.

Weitere Informationen zu den Gewinnern und ihren Projekten

Alle Auszeichnungen wurden im Rahmen des Weltkongresses verliehen.

IFLA Erklärung zu Situation in Afghanistan

Die aktuelle Entwicklung in Afghanistan beschäftigt auch die IFLA sehr. Der Bibliotheksweltverband hat deshalb eine Erklärung zur Situation in Afghanistan veröffentlicht. Darin betont die Organisation das Recht auf Bildung und den Zugang zu Informationen, das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung sowie auf kulturelle Rechte für alle. Bibliotheken und das kulturelle Erbe Afghanistans sowie die Personen, die es bewahren und vertreten, müssen geschützt werden.

Um das Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben zu gewährleisten, muss das vielfältige kulturelle Erbe Afghanistans in all seinen Formen, sowohl materiell als auch immateriell, bewahrt werden, heißt es in der deutschen Übersetzung des Statements, die ebenso wie das englische Original hier zu finden ist: https://www.ifla.org/DE/node/94132

An dieser Stelle wird auch auf die Erklärung der UN-Sonderberichterstatterin für kulturelle Rechte, Karima Bennoune, zur Lage in Afghanistan verwiesen.

Ankündigungen zur IFLA-Generalversammlung am 25. August

Die Generalversammlung der IFLA findet von heute an gerechnet in genau einer Woche statt und bietet jährlich den Mitgliedern die Möglichkeit, über strategische Fragen abzustimmen und die Richtung des Verbandes zu gestalten. Außerdem werden ab 25. August die neuen IFLA-Statuten und die überarbeitete Struktur in Kraft treten. Eine neue Ära für den Verband wird beginnen. Barbara Lison, Leiterin der Stadtbibliothek Bremen, wird das Amt der IFLA-Präsidentin bis 2023 übernehmen, Antonia Arahova aus Griechenland wird Vizepräsidentin.

Die Generalversammlung wird am Mittwoch, den 25. August 2021 um 13:30 Uhr MESZ live aus der Koninklijke Bibliotheek in Den Haag, Niederlande, übertragen. Die Sitzung kann auch per Live-Stream über den YouTube-Kanal der IFLA verfolgt werden.

Aufgrund der sehr begrenzten Sitzplätze und Coronaauflagen am Versammlungsort sollte man sich zeitnah per E-Mail an generalassembly@ifla.org anmelden, wenn man persönlich vor Ort teilnehmen will.

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Überarbeitung des IFLA-Public Library Manifesto

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Das Manifest der IFLA/UNESCO für Öffentliche Bibliotheken wurde 2019 25 Jahre alt und proklamiert Öffentliche Bibliothek als lebendige Kraft für Bildung, Kultur und Information und als wesentliches Mittel zur Förderung von Frieden und Wohlstand in den Gemeinden und der Gesellschaft. Die letzte Fassung wurde 1994 veröffentlicht und ist seitdem ein Eckpfeiler der öffentlichen Bibliotheken.  Mit dem technologischen Fortschritt und dem gesellschaftlichen Wandel haben sich die Bedarfe, diesen Auftrag weiter zu erfüllen, verändert. Gemeinsam mit der UNESCO hat die IFLA – und insbesondere ihre Sektion für Öffentliche Bibliotheken – eine Aktualisierung des Manifests in Angriff genommen, um sicherzustellen, dass es die Realitäten und Aufgaben der öffentlichen Bibliotheken von heute bestmöglich widerspiegelt.

Die Grundlage bildete eine Umfrage, über die in diesem Blog berichtet wurde, und auf die über 600 weltweite Antworten eingingen. 78 % der Befragten halten das Manifest für eine wirksame Maßnahme. Deshalb soll das bestehende Manifest nicht neu geschrieben, sondern aktualisiert werden, um aktuelle Prioritäten der öffentlichen Bibliotheken widerzuspiegeln. Positionen zu Nachhaltigkeit, Breitbandanschluss oder auch die Vermittlung von Informationskompetenz werden stärker Berücksichtigung finden.

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