IFLA-Onlineseminar am 11. Oktober zum Wiederaufbau von Gedächstnisinstitutionen nach Katastrophen

Die IFLA-Sektion „Academic and Research Libraries“ setzt ihre Reihe der Online-Seminare fort. Am 11. Oktober von 14- 15:30 Uhr findet das nächste Online-Seminar unter dem Titel „Tales of rising from the ashes: rebuilding libraries/museums after a disaster“ statt!

 Nach einigen Natur- und menschengemachten Katastrophen, die in den letzten Jahren auch hier in Deutschland einige Bibliotheken bzw. Archive schwer getroffen haben, ein wichtiges Thema. Neben Vorträgen u.a. über den Brand der University of Cape Town mit Teilen der Bibliothek im letzten Jahr, wird von deutscher Seite aus Engelbert Schödder, Hauptbrandmeister bei der Berufsfeuerwehr Köln, Heilpraktiker (Psychotherapie) und Fachberater für Psychotraumatologie von den notwendigen psychologischen Aufarbeitungen bzw. Begleitungen berichten, die nach solchen Katastrophen und Ereignissen (wie z.B. dem Einsturz des Historischen Archivs in Köln) notwendig sind.

 Detailliertere Informationen sowie den Zugangslink finden Sie hier.

Neuer IFLA-Newsletter ab Oktober

Ab Oktober wird ein neuer Newsletter des Bibliotheksweltverbandes monatlich erscheinen, der über die Arbeit des Verbandes berichten wird, ergänzt durch informative Interviews. In Ergänzung zu den bestehenden Informationskanälen sollen regelmäßig die wichtigsten Themen an einer Stelle zusammengefasst werden. Die Zustellung erfolgt per Mail direkt in den Posteingang. Aus Gründen des Datenschutzes wird der Newsletter nur an diejenigen versandt, die sich vorher angemeldet haben. Interessierte können ab sofort den Bezug abonnieren.

Hier geht es zur Anmeldung

 

IFLA-Präsidentschaft von Barbara Lison steht unter dem Motto einer nachhaltigen Zukunft

(c) Lars Kaempf

(c) Lars Kaempf

Barbara Lison will die Bibliotheken unter ihrer Präsidentschaft unterstützen, aktiv eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Ihr Statement kann man auf englisch auf der Website der IFLA nachlesen und hier im Folgenden im Wortlaut in deutscher Sprache:

Motto der Präsidentschaft: Bibliotheken bauen eine nachhaltige Zukunft

„Ich übernehme die Verantwortung als IFLA Präsidentin zu einer Zeit, in der die Welt nach der verheerenden COVID-19-Pandemie versucht, wieder in die Zukunft zu schauen. Denn, wenn wir auch nicht so schnell alle angerichteten Schäden vergessen werden, haben wir jetzt eine gute Gelegenheit, vieles besser und nachhaltiger zu machen.

Mein Thema – Bibliotheken für eine nachhaltige Zukunft – hat daher die folgenden drei Dimensionen.

Erstens: die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Bibliotheken für ihre Communities sind. In den Dienstleistungen, die wir denn doch mit all unserem Engagement und mit unserem Ideenreichtum fortführen konnten, haben wir unsere Fähigkeit bewiesen, auch unter schwierigsten Umständen den Zugang zu Kultur und Informationen zu ermöglichen. Doch selbst in Situationen, in denen unsere Dienste eingestellt werden mussten, haben unsere Kund*innen gezeigt, wie sehr sie uns vermisst haben. Dies ist ein überwältigender Beweis dafür, wie wichtig wir für Individuen und für die Gesellschaft sind.

Ich möchte meine Amtszeit als Präsidentin nutzen, um weiterzugehen und tiefer in die Frage einzutauchen, wie wir unser Potenzial zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in unseren Gemeinschaften ausschöpfen können. Dabei will ich auf den Reichtum an Ideen, Erfahrungen und bewährten Verfahren in unserem Arbeitsfeld zurückgreifen.

Zweitens möchte ich den Fokus auf unsere Bibliotheken und unseren Beruf selbst legen. Die letzten dreißig Jahre waren wohl ein großer Erfolg für unsere Institutionen. Diejenigen, die unseren Untergang angesichts der digitalen Technologie vorhergesagt haben, wurden nicht bestätigt, da wir unsere Fähigkeit bewiesen haben, unsere Dienste für die Benutzer anzupassen und sogar noch deutlich zu verbessern.

Natürlich erwarten wir nicht, dass sich die technologische, politische, wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Entwicklung verlangsamt, geschweige denn aufhört. Daher müssen wir uns darauf einstellen, auf den ständigen Wandel zu reagieren und ihm sogar zuvorzukommen, um die Nachhaltigkeit unserer Institutionen, unseres Berufsstandes, unserer Sammlungen zum Nutzen unserer Nutzer zu gewährleisten.

Drittens werden diese zwei Jahre für die IFLA selbst wichtig sein. Wir werden mehr als die Hälfte des Zeitraums der IFLA-Strategie 2019-2024 überschreiten. Außerdem arbeiten wir jetzt auf der Basis der neuen Governance-Strukturen, die von unseren Mitgliedern so überwältigend bestätigt wurden. Im Laufe meiner Präsidentschaft möchte ich der IFLA als Organisation ermöglichen, die Früchte all der großartigen Arbeit zu ernten, die in den letzten Jahren von meinen Vorgängerinnen, von den Mitgliedern des Governing Board und vom Generalsekretär der IFLA und geleistet wurde.

Ich glaube, dass dies meine wichtigsten Aufgaben sind, um eine nachhaltige Zukunft für die IFLA selbst zu erreichen und somit ein starkes und vereintes Bibliotheksfeld zu schaffen, das gut informierte und partizipative Gesellschaften ermöglicht und fördert.

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft! Wir alle sind IFLA!“

Aufzeichnungen des WLIC 2021 sind verfügbar

Alle Aufzeichnungen der Sessions des IFLA WLIC 2021 stehen in einer gesonderten E-Library zur Verfügung. Verpasste Sitzungen können so nachgeholt werden oder besonders inspirierende Vorträge erneut angehört werden. Falls man keine Gelegenheit hatte, teilzunehmen, kann man bis zum 29. Oktober ein On-Demand-Ticket für den Zugriff auf die Aufzeichnungen für 50 Euro erwerben. Der Zugriff auf die Inhalte ist dann ein volles Jahr möglich.

Zoom-Diskussionssitzungen (einschließlich Fragen und Antworten), bei denen Kameras eingeschaltet waren, wurden aus Gründen des Datenschutzes nicht aufgezeichnet und werden daher nicht in der e-Library verfügbar sein.

Weitere Informationen

Internationale virtuelle Praktikumsmöglichkeit für Studierende, bis 15.09. bewerben

Die BSLISE-Arbeitsgruppe der IFLA (Building Strong Library and Information Science Education) bietet bis zu drei Studierenden der Bibliotheks- und Informationswissenschaften (LIS) ein Praktikum an, bei den BSLISE-Kommunikationsaktivitäten mitzuarbeiten, einschließlich der Pflege der Website und der sozialen Medien. Dies ist eine Gelegenheit, mit Kollegen aus vielen Ländern und einer globalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. Die BSLISE hat es sich zur Aufgabe gemacht, die internationale Qualität der LIS-Ausbildung und damit auch die Exzellenz der LIS-Berufspraxis zu stärken. Bis 15. September kann man sich bewerben.

Die virtuellen Praktika dauern ein Semester, können aber je nach Leistung verlängert werden und können mit der Heimateinrichtung koordiniert werden. Von den Praktikanten wird erwartet, dass sie an den monatlichen Sitzungen teilnehmen und über die Aktivitäten in den sozialen Medien und auf der Website sowie über die aktuellen Projekte berichten. Sie sind der Kommunikationsgruppe des BSLISE unterstellt, die für die Koordinierung des Praktikantenprogramms zuständig ist. Die Kommunikationsgruppe wird von Dr. Albina Krymskaya, stellvertretende Dekanin an der Staatlichen Universität für Kultur in St. Petersburg, Russische Föderation, und Dr. Barbara Marson, Programmdirektorin, East Carolina University Library Science Program, Greenville, NC, geleitet.

Weitere Informationen

Information als Menschenrecht begreifen

Barbara Lison, IFLA-Präsidentin und Direktorin der Stadtbibliothek Bremen, äußert sich in einem Artikel in der Zeitung Politik & Kultur des Deutschen Kulturrates über das Recht auf Information als Menschenrecht. Sie stützt sich dabei auf die UN-Menschenrechtscharta von 1948, die im Artikel 19 das Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit festlegt. Bibliotheken bezögen sich bei Ihrer Arbeit auf dieses Grundrecht und setzten sich ebenso wie die nationalen und internationalen Bibliotheksverbünde dafür ein. Schwerpunktthema der Ausgabe 09/2021 von Politik & Kultur ist Inklusion. In diesem Sinne stünden die Bibliotheken auch für Chancengleichheit und Inklusion von Menschen mit speziellen Bedarfen, so Lison. Dies stehe auch bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Biblioteken ganz oben auf der Agenda.

Lison, Barbara: Das Recht auf Information ist ein Menschenrecht : Inklusion in Bibliotheken. In: Politik & Kultur, Ausgabe 09/2021, S. 36 (zur Onlineversion der Ausgabe)

(c) Lars Kaempf

(c) Lars Kaempf

IFLA.org mit neuem Webauftritt

Seit ein paar Tagen ist die neue Website der IFLA online. Sie spiegelt die neuen Strukturen wider und legt großen Wert auf einfache Navigation und Zugänglichkeit. Die neue Website ist übersichtlicher und frischer gestaltet und stellt aktualisiert die Vision und den Auftrag der IFLA in den Mittelpunkt. Neben diesem verbesserten Layout gibt es ein spezielles Repository für digitale Objekte mit bisher über 1200 Objekten, die den Dublin Core-Metadatenstandards entsprechen. Vorträge und Poster der IFLA Weltkongresse ab 2013 oder auch Jahresberichte und andere Dokumente werden fortlaufend dort archiviert. Mit Unterstützung der Fachgruppe Section on Libraries serving persons with Print Disabilities sind Zugriff und Content auch für Sehbehinderte nach internationalen Standards barrierefrei.

Weitere Informationen

 

Information ohne Diskriminierung: IFLA-Erklärung zu ungarischen Gesetzen über LGBTQ+-Inhalte

Die IFLA hat die jüngsten legislativen Entwicklungen in Ungarn aufmerksam verfolgt, insbesondere die im Juni verabschiedeten Auflagen, die die Darstellung von Homosexualität oder Geschlechtsumwandlung in Kinderbüchern verbieten.

Lesen Sie hierzu die Stellungnahme der IFLA, die sich auf das IFLA-UNESCO Library Manifesto sowie die Publikations- und Meinungsfreiheit stützt.

IFLA-Präsidentschaft von Barbara Lison beginnt

Auf der virtuellen Generalversammlung des internationalen Bibliotheksverbandes IFLA am Mittwoch, den 25. August 2021 übernahm die Direktorin der Bremer Stadtbibliothek und ehemalige dbv-Vorsitzende Barbara Lison ihre zweijährige Amtszeit als Präsidentin des global agierenden Bibliotheksverbandes IFLA. Ihr Motto für die Amtszeit von 2021 – 2023 lautet „Libraries building a sustainable future“. Die Amtsübergabe von der amtierenden IFLA-Präsidentin Christine Mackenzie, Australien, an Barbara Lison wurde live vom Youtubekanal der IFLA übertragen und ist dort abrufbar.

Barbara Lison erläuterte in Ihrer Ansprache als neue Präsidentin den Fokus ihrer Arbeit. Nicht nur die Pandemie sei eine neue globale Herausforderung, der sich auch Bibliotheken stellen müssten. Die UN-Nachhaltigkeitsziele sind dabei die Richtschnur. Barbara Lison will in ihrer Amtszeit Akzente setzen, wie Potenziale der Bibliotheken diese Ziele voranbringen können. Die Pandemie hätte gezeigt, wie anpassungsfähig Bibliotheken mit der Situation umgegangen seien. Auch für die IFLA selbst werden es zwei wichtige Jahre, in denen die neue Strategie umgesetzt wird. Barbara Lison dankt ihren Kolleginnen und Kollegen in Bremen, die ihr den Rücken für die wichtigste Aufgabe in ihrer Laufbahn freihalten.

Sie dankte ihrer Vorgängerin Christine Mackenzie für die gemeinsame erfolgreiche Arbeit und Freundschaft. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihrer Vizepräsidentin Antonia Arahova und schloss mit den Worten „We all are IFLA!“.

Hier geht es zur Pressemeldung vom Deutschen Bibliotheksverband dbv zum Amtsantritt von Barbara Lison (25.08.2021).

Hier finden Sie die Grußbotschaft der Präsidentin des Dachverbandes Bibliothek Information Deutschland BID, Dr. Sabine Homilius an die neue IFLA-Präsidentin.

Auf der Tagesordnung der Generalversammlung standen darüber hinaus der Jahresbericht und die Finanzdarlegung des Weltverbandes sowie die Vorstellung der Mitglieder des neuen Vorstandes der IFLA. Unter TOP 13, Presentation of Honours and Awards, wurde unter anderem Petra Hauke Deutschland geehrt (siehe weitere Meldung in diesem Blog). Die Tagesordnung der Sitzung ist hier zu finden: https://www.ifla.org/node/93974 

(Foto: Lars Kaempf)