Die allererste Sitzung der IFLA Europe Regional Division (EURDC) befasste sich mit der Frage, wie Bibliotheken und Bibliotheksverbände ihre Kollegen in der Ukraine unterstützen können. Der EURDC-Vorsitzende, Stuart Hamilton, stellte die Arbeit der EURDC und ihrer Ausschussmitglieder vor. In einer unglaublich kraftvollen und bewegenden Rede sprach Oksana Boiarynova über die bisherigen Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine. Die Delegierten legten eine Schweigeminute für all jene ein, die durch den Krieg ihr Leben verloren haben.
Oksana berichtete, dass bis heute (28. Juli), dem 155. Tag des Konflikts, über 60 Bibliotheken zerstört und Hunderte weitere beschädigt wurden.
Der ukrainische Bibliotheksverband hat einen Sonderfonds eingerichtet, um den Bibliothekaren finanzielle Hilfe zukommen zu lassen – bisher sind über 10.000 Dollar zusammengekommen. Spenden können über eine spezielle Website getätigt werden.
Oksana wies darauf hin, dass der Krieg in der Ukraine zum Teil ein Krieg der Fehlinformationen ist, und dass die Ukrainische Bibliotheksvereinigung (ULA) mit ihren Partnern daran arbeitet, dies zu bekämpfen. Die ULA hilft auch den vom Krieg Vertriebenen und bietet Ressourcen, Schulungen und Dienstleistungen an, um den vom Konflikt Vertriebenen, insbesondere Kindern, zu helfen.
Ismet Ovčina von der Universität von Bosnien und Herzegowina, der so viel Schaden und Zerstörung in seinem eigenen Land gesehen hatte, fragte einfach „Warum schon wieder?“.
Ton van Vimmeren von EBLIDA sprach darüber, wie wichtig es ist, dass die Menschen in anderen Ländern nicht wegschauen, was in der Ukraine geschieht. Er sprach über die Bemühungen von EBLIDA zur Unterstützung von Flüchtlingen, die aus der Ukraine vertrieben wurden, und rief alle Delegierten auf, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen, um zu erfahren, wie sie helfen können. Im Anschluss an die Sitzung folgte eine provokante Debatte in einer sehr sachdienlichen Fragerunde.