Zweifellos gehören Gefängnisse zu den schwierigsten Umgebungen, in denen Bibliotheken Services für Nutzer in besonderen Lebensumständen anbieten. Doch können Sie unterstützend wirken und Einfluss auf die Insassen ausüben, neue Fähigkeiten zu entwickeln und sich auf das Leben nach der Haftstrafe vorzubereiten.
Auf den Webseiten der IFLA.org gibt es ein Interview mit Lisa Krolak, die Chefbibliothekarin des UNESCO-Instituts für lebenslanges Lernen in Deutschland. Sie Mitglied für die Amtszeit 2019-2023 der IFLA-Arbeitgruppe Gefängnisbibliotheken der Sektion Bibliotheksdienste für Menschen mit besonderen Bedürfnissen (Libraries to People with Special Needs Section). Dort sagt sie, dass es nicht die Regel ist, dass Gefängnisbibliotheken von Fachleuten geleitet werden, die eine spezielle Ausbildung für diesen Bereich haben, sondern oft von Ehrenamtlichen.
Lisa Krolak ist auch die Autorin des Leitfadens „Books beyond Bars: The transformative potential of prison libraries“, das auf der WLIC 2019 in Athen vorgestellt wurde und gemeinsam von der IFLA und UNESCO veröffentlicht wurde. Es enthält ein Vorwort von Barbara Lison, Vizepräsidentin der IFLA. Sie betont darin, dass diese Publikation, die vor allem globale Erfahrungen über den Zustand von Gefängnisbibliotheken darstellt, natürlich in erster Linie für Bibliothekar*innen interessant ist. Aber – und das ist vielleicht noch wichtiger – sie sollte auch für politische Entscheidungsträger und Leiter von Gefängnisverwaltungen und Experten für Rehabilitation von Interesse sein.